Banken rufen weiter hunderte Milliarden Dollar bei Zentralbank ab

Insgesamt habe es 86 Gebote gegeben. Wie angekündigt wurden alle Gebote erfüllt. Dazu hatte die EZB mit der US-Notenbank Federal Reserve Anfang der Woche ein unbegrenztes Tauschabkommen geschlossen. Der Zinssatz lag fest bei 2,277 Prozent, das Geld steht den Banken von diesem Donnerstag an zur Verfügung.


EZB stellt weitere 100 Mrd. Dollar zur Verfügung
Zudem stellte die EZB den Banken in einem Schnellverfahren weitere 100 Milliarden Dollar (rund 73 Mrd Euro) für die Nacht von Mittwoch auf Donnerstag zur Verfügung, hier hatte es sogar Gebote über gut 120 Milliarden Dollar gegeben. Der durchschnittliche Zinssatz betrug in dem auktionsähnlichen Verfahren 1,94 Prozent. Am Vortag waren in einem vergleichbaren Geschäft gut 98 Milliarden Dollar für einen Tag ausgeliehen worden.


Einlagen bei EZB auf Rekordwert
Geschäftsbanken können bei den Zentralbanken frische Mittel erhalten, wenn sie im Interbanken-Handel nicht günstiger an Geld kommen. Dafür müssen sie Wertpapiere wie etwa Staatsanleihen als Sicherheit hinterlegen und Zinsen zahlen. Da es in der Finanzkrise zwischen den Banken grosses Misstrauen gibt und der Austausch von Geldern extrem zurückgegangen ist, springen die Notenbanken mit zusätzlicher Liquidität in die Bresche. Da viele globale Geschäfte der Banken in Dollar abgewickelt werden, benötigen europäische Institute auch diese Währung auf ihren Konten. Am Vortag hatte die EZB den Banken 310 Milliarden Euro für sieben Tage zugeteilt.


Die Spannungen an den Interbanken-Märkten zeigen sich auch weiterhin bei den kurzfristigen Einlagen und Ausleihungen der Banken bei der EZB. Diese Einlagen zum fixen Zinssatz von 3,25 Prozent betrugen am Dienstag 196 Milliarden Euro und erreichten damit einem Rekordwert. Die kurzfristigen Ausleihungen zu 4,25 Prozent betrugen knapp 20 Milliarden Euro.


Hintergrund
Unter normalen Umständen versuchen Geschäftsbanken, sich möglichst wenig Geld von der EZB zu leihen, weil sie es an den Märkten billiger bekommen. Auch legen sie normalerweise überflüssige Mittel nicht bei der Notenbank an, weil der Notenbank-Satz in der Regel ungünstiger als der Zins am Markt ist. Einlagen bei der Notenbank haben allerdings den Vorteil, dass sie als absolut sicher gelten. (awp/mc/pg/27)

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