Barclays macht BlackRock zur Nummer eins der Vermögensverwalter

«Unübertroffen» nannte BlackRock-Chef Laurence Fink das künftige Produktangebot, das von Hedge-Fonds bis hin zu börsengehandelten Fonds (ETF) reicht. Barclays bleibt dennoch am Vermögensverwaltungs-Geschäft beteiligt. Denn rund die Hälfte des Preises für die Tochter Barclays Global Investors (BGI) entrichtet BlackRock in Aktien. Dadurch hält Barclays nach Abschluss des Geschäfts knapp ein Fünftel an den US-Amerikanern. Die beiden Konzerne wollen in der Vermögensverwaltung und dem Investmentbanking kooperieren, Barclays-Vorstände ziehen in den Verwaltungsrat von BlackRock ein.


CVC hat das Nachsehen
Das Geschäft soll bis Dezember über die Bühne gehen. Auf dem Weg dahin muss Barclays die Zustimmung seiner Aktionäre einholen, die Kartellbehörden müssen einverstanden sein und der US-Finanzinvestor CVC darf kein höheres Angebot vorlegen. Denn Barclays hatte CVC bereits einen Teil der Vermögensverwaltung versprochen, die Fonds-Handelsplattform iShares. Eine Ausstiegsklausel ermöglichte es den Briten jedoch, sich nach besseren Offerten umzusehen.


CVC seinerseits hat nun die Möglichkeit, bis zum 18. Juni für die komplette Vermögensverwaltung zu bieten. Dies würde jedoch bedeuten, dass die Amerikaner mehr als das dreifache des für iShares alleine aufgerufenen Betrages aufbringen müssten. Weitere Angebote nimmt Barclays nicht mehr an. Sollte die ursprüngliche Vereinbarung mit CVC letztlich aufgelöst werden, müssen die Briten 175 Millionen Dollar als Entschädigung zahlen.


Barclays leiht BlackRock Geld
In den vergangenen Tagen hatte sich abgezeichnet, dass Barclays zu BlackRock umschwenkt. Durch den Komplettverkauf kann die Bank ihre Kernkapitalquote von 6,5 auf 8,0 Prozent erhöhen. Barclays hat anders als viele Wettbewerber bisher keine Regierungshilfen in Anspruch genommen und muss sich deshalb auf anderem Wege frisches Geld beschaffen.


Einen Teil des Kaufpreises leiht Barclays gemeinsam mit anderen Banken selbst den Amerikanern über eine bis zu 2 Milliarden Dollar grosse Kreditlinie. Weitere 2,8 Milliarden Dollar sammelt BlackRock über die Ausgabe von Aktien an institutionelle Investoren ein. Nach Abschluss der Übernahme benennen sich die Amerikaner in BlackRock Global Investors um, haben 9.000 Mitarbeiter und sind in 24 Ländern präsent. ( awp/mc/pg/08)

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