Barry Callebaut: Ergebnis im Rahmen der Erwartungen

Diese Faktoren seien die frühzeitige Expansion in aufstrebende und wachstumsstarke Märkte, die Umsetzung von Outsourcing-Verträgen und Marktanteilsgewinne, heisst es in der Mitteilung weiter. Die mittelfristigen Ziele wurden allerdings leicht nach unten angepasst. Der Umsatz im Berichtsjahr 2008/09 (per Ende August) stieg um 1,3% auf 4’880,2 Mio CHF, in Lokalwährungen waren es 8,5%. Die Verkaufsmenge konnte derweil um 4,1% auf 1,214 Mio Tonnen gesteigert werden; dies in einem Gesamtmarkt, der um mehr als 2% gesunken sei, wie es in der Mitteilung vom Donnerstag heisst. Während die Volumen im ersten Halbjahr sich praktisch unverändert zum Vorjahr entwickelten, wuchsen sie im zweiten Halbjahr um 8,7%.


EBIT legt um 2,8 Prozent zu
Das Betriebsergebnis (Stufe EBIT) stieg um 2,8% auf 350,8 Mio CHF. Dank erheblicher betrieblicher Verbesserungen und strikter Kostensenkungsprogramme habe sich der EBIT trotz der erwarteten tieferen Combined Cocoa Ratio in Lokalwährungen um 9,5% erhöht, heisst es. Der Konzerngewinn stieg um 10,4% auf 226,9 Mio CHF (+18,5% in Lokalwährungen). Damit hat das Unternehmen die Schätzungen der Analysten (AWP-Konsens) insgesamt mehr oder weniger getroffen. Diese haben einen Umsatz von 4’855 Mio, einen EBIT von 360 Mio sowie einen Konzerngewinn von 221 Mio CHF prognostiziert.


«Bewährtes Geschäftsmodell»
«Nach einem Tief im Winter 2008 zog das Wachstum wieder an und gewann in der zweiten Jahreshälfte an Fahrt. Unsere Wachstumsstrategie, die auf den drei Pfeilern geografische Expansion, Innovation und Kostenführerschaft basiert, hat sich in Kombination mit unserem soliden Geschäftsmodell, unserem diversifizierten Produktportfolio und laufenden Initiativen zur Effizienzsteigerung auch in dieser globalen Wirtschaftskrise klar bewährt», wird der neue CEO Jürgen Steinemann in der Mitteilung zitiert. In Europa konnte die Verkaufsmenge dank einem guten zweiten Halbjahr leicht gesteigert werden (+0,7%), der Umsatz (-5,5%) litt dagegen u.a. unter der Wechselkursentwicklung. Der Betriebsgewinn (EBIT +6,7%) habe von der Konzentration auf margenstärkere Produkte sowie der strikten Kostenkontrolle profitiert.


Asien-Pazifik mit starkem Wachstum
In der Region Nord- und Südamerika nahmen die Volumen um 10,0% zu. Dank (zusätzlich) höheren Kakaobohnenpreisen konnte der Umsatz gar um 23% gesteigert werden. Der EBIT legte um 15% zu, wobei die nachlassende Profitabilität im Bereich Gourmet & Spezialitäten mehr als ausgeglichen werden konnte. Starkes Wachstum erlebt weiter die Region Asien-Pazifik. Hier habe die geographische Expansion und das organische Wachstum zu einer Steigerung der Verkaufsmenge um 14,6% geführt, heisst es.


Höhere Dividende
Bei den Segmenten legte das Industriegeschäft volumenmässig um 7,4% und umsatzmässig um 5,8% zu, das gewerbliche Kunden-/Verbrauchergeschäft musste dagegen eine Umsatzeinbusse von 8% hinnehmen. Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung die Auszahlung von 12,50 CHF pro Aktie in Form einer Nennwertrückzahlung vor, im Vorjahr waren es 11,50 CHF ebenfalls in dieser Form. Für das laufende Geschäftsjahr 2009/10 gibt sich das Unternehmen relativ optimistisch. Der EBIT werde zwar von der ungünstigen Combined Cocoa Ratio beeinträchtigt, doch gehe man von einem «starken Wachstum» des Konzerngewinns aus, heisst es.


Mittelfristige Ziele leicht zurückgenommen
Der neue CEO hat allerdings – wie von vielen Seiten erwartet – die mittelfristigen Ziele etwas zurückgenommen. Das wirtschaftliche Umfeld dürfte anspruchsvoll und volatil bleiben, heisst es. Für den Dreijahreszeitraum von 2009/10 bis 2011/12 strebe man deshalb ein durchschnittliches jährliches Wachstum der Verkaufsmenge von 6-8% und ein «mindestens gleich hohes» durchschnittliches EBIT-Wachstum an. «Mit unseren 3-Jahres-Finanzzielen werden wir weiterhin deutlich stärker als der globale Schokoladenmarkt wachsen», so der CEO. Die alten Ziele waren: Bis 2010/11 ein Volumenwachstum von 9-11%, ein EBIT-Wachstum von 11-14% sowie ein Reingewinn-Wachstum von 13-16%. (awp/mc/ps/01)

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