Berufliche Vorsorge 2006: Weniger Kassen mit Unterdeckung, 2007 wird schwieriger

Laut dem Jahresbericht des Bundesamtes für Sozialversicherungen (BSV) wiesen Ende 2006 noch 77 Kassen oder 2,6% eine Unterdeckung auf. Ein Jahr zuvor waren es 111 oder 3,4% gewesen.

Unterdeckung von 17,3 Milliarden CHF
Bezogen auf die Bilanzsumme der Vorsorgeeinrichtungen betrug die Unterdeckung Ende 2006 rund 17,3 Mrd CHF. Vom Fehlbetrag entfielen noch 2,65 Mrd CHF auf Kassen ohne Staatsgarantie. Der grösste Teil geht auf das Konto zweier bedeutender Vorsorgeeinrichtungen. Von diesen beiden Ausnahmen abgesehen, ist das Problem der Unterdeckung bei den Kassen ohne Staatsgarantie praktisch verschwunden. Bei den öffentlich-rechtlichen Kassen mit Staatsgarantie fehlten Ende 2006 rund 14,7 Mrd, gegenüber 16,3 Mrd CHF ein Jahr zuvor. Das Eidgenössische Departement des Innern erinnert daran, dass viele dieser Kassen von Kantonen und Gemeinden einen Deckungsgrad unter 100% aufweisen, weil sie nie vollständig ausfinanziert wurden.

Ungünstige Finanzmarktentwicklung für das Jahr 2007
Nach der weitere Verbesserung ihrer Finanzlage dürften die Pensionskassen im laufenden Jahr die ungünstige Finanzmarktentwicklung zu spüren bekommen. So wies der Pictet BVG Index mit einem Aktienanteil von 25% bis Ende November nur eine Performance von 1,94% auf. Gleichzeitig sind die Pensionskassen wegen der Rückstellungen für die steigende Lebenserwartung und wegen des laut EDI «nach wie vor hohen» Umwandlungssatzes zur Berechnung der Renten aus dem Alterskapital unter Druck. Viele von ihnen benötigten eine Rendite von mindestens 4%, um ihren Deckungsgrad halten zu können, heisst es in der Mitteilung. Im Übrigen zeigt auch die Erfolgsrechnung 2006 der 13 Lebensversicherer in der beruflichen Vorsorge leicht verbesserte Resultate. Dies ist vor allem auf den Einnahmenüberschuss bei den Risikoprämien für Tod und Erwerbsfähigkeit zurückzuführen. Eine Unterdeckung ist den Lebensversichereren nicht erlaubt.

(awp/mc/hfu)

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