Bilfinger Berger ernennt Roland Koch zum Chef

Bereits seit Wochen war über die Berufung von Koch spekuliert worden. Zuletzt hatte Aufsichtsratschef Bernhard Walter Gespräche bestätigt. Koch gilt bei Experten als politisch gut vernetzt. Allerdings bringt er keine Erfahrungen im Baugeschäft mit. Die Aktien sanken in einem knapp behaupteten Marktumfeld am Mittag um 2,19 Prozent auf 53,05 Euro. Die Titel standen bereits den ganzen Tag unter Druck. «Die immer wieder bewiesene Führungskraft von Roland Koch ist die beste Voraussetzung, die sehr erfolgreiche Entwicklung von Bilfinger Berger fortzusetzen und das Unternehmen in eine gute Zukunft zu führen», sagte Walter laut Mitteilung. Koch selbst sieht in dem Konzern «eines der spannendsten Unternehmen, das ich kenne».


Umbau zum Dienstleister
Die Mannheimer erbrachten 2009 mit gut 67.000 Mitarbeitern eine Bauleistung von über einer Milliarde Euro. Bodner führt den Konzern bereits seit 1999. Er hat zuletzt die Umgestaltung vom Bau- zum Dienstleistungskonzern stark vorangetrieben. Nach zahlreichen Rückschlägen will Bilfinger Berger das Baugeschäfts drastisch um zwei Drittel eindampfen. Der in diesem Zusammenhang geplante Börsengang der in Valemus gebündelten Australien-Aktivitäten war Anfang Juli wegen eines schwachen Umfeldes allerdings geplatzt. Ein neuer Anlauf ist laut Bilfinger Berger frühestens im Frühjahr möglich. Das Geld aus dem Börsengang sollte in den Ausbau des Dienstleistungsgeschäfts gesteckt werden. Von diesem verspricht sich Deutschlands zweitgrösster Baukonzern nach Hochtief insgesamt profitablere und weniger riskante Geschäfte als beim Bau. (awp/mc/ss/19)

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