BKB-CEO Matter: Steuerhinterziehung ist unrecht

Dies sagte Matter, der auch das Präsidium der Basler Bankenvereinigung inne hat, im Gespräch mit der «Finanz und Wirtschaft» (Ausgabe 24.02). Matter gibt sich überzeugt, dass das Bankkundengeheimnis und der damit verbundene Schutz der Privatsphäre bestehen bleiben müssen. «Jedoch wird es sich weiterentwickeln müssen, wie die laufenden Diskussionen zeigen», ergänzte er.


«Steuerhinterziehung kein Kavaliersdelikt»
Steuerhinterziehung ist aus Sicht des Bankers «klar unrechtmässig und nicht etwa ein Kavaliersdelikt». Darüber müssen nicht diskutiert werden. Eine Aufgabe der Unterscheidung zwischen Steuerhinterziehung und -betrug in der Schweiz sei jedoch ein politischer Entscheid, der sorgfältig geprüft werden müsse und eine Systemänderung zur Folge hätte. «So müsste gleichzeitig mindestens auch die künftige Ausgestaltung der hohen Verrechnungssteuer angeschaut werden.»


«Private Banking auch ohne unversteuertes Geld attraktiv»  
Die Unterscheidung zwischen Steuerhinterziehung und Steuerbetrug entspreche dem staatspolitischen Verständnis in der Schweiz. «Sie ist Ausdruck des Vertrauensverhältnisses zwischen Bürger und Staat und verhindert eine unnötige Kriminalisierung der Bürger. Es ist deshalb Aufgabe des Souveräns, die überschneidungsfreie Abgrenzung definitiv zu regeln», so Matter. Bei einer Abschaffung des Unterschiedes zwischen Steuerbetrug und -hinterziehung macht Matter keine grösseren Verlierer aus. «Ich gehe nicht davon aus, dass es grosse Verlierer geben wird. Das Schweizer Private Banking ist nach wie vor attraktiv, um auch ohne unversteuertes Geld erfolgreich zu bestehen.» (awp/mc/ps/03)

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