Bâloise: Fusion von DR Kranken/Signal Iduna ändert nichts an Strategie

Wie bereits berichtet hat sich der Deutscher Ring Krankenversicherungs-Verein (DR Kranken), der seinen Versicherten gehört und mit den beiden Bâloise-Töchtern einen Organisationsvertrag unterhält, in der Form eines Gleichordnungskonzerns der Bâloise-Konkurrentin Signal Iduna angeschlossen. Das gaben DR Kranken und Signal Iduna am Montagabend bekannt. Ein Gleichordnungskonzern besteht aus verschiedenen Versicherungsvereinen, die keinerlei Kapitalverflechtungen untereinander haben.


Neue Verhandlungspartei hinzugekommen 
«An unserer Strategie für den deutschen Markt ändert der geplante Zusammenschluss der beiden Gesellschaften nichts», erklärte eine Sprecherin von DR Sach und Leben auf Anfrage von AWP. Neu sei einzig, dass mit Signal Iduna eine neue Verhandlungspartei dazugekommen sei. Der Schritt der DR Kranken sei nicht überraschend gekommen, so die Sprecherin weiter. Nun werde erst mal abgewartet, was für Vorschläge die neue Partnerin der DR Kranken bei Bâloise vorbringen wird.


Festhalten an Kooperation mit DR Sach und Leben
DR Kranken und Signal Iduna haben in der Presse bereits bestätigt, dass sie an der Kooperation mit DR Sach und Leben festhalten möchten. DR Kranken sei künftig zwar Teil der viel grösseren Signal Iduna, teilt aber weiter Büros, Mitarbeiter und Vertriebe mit den beiden anderen DR-Gesellschaften. Der ehemalige DR-Vorstandvorsitzende und jetziger stellvertretender Vorstandschef der DR-Kranken und Signal Iduna-Partnerschaft, Wolfgang Fauter, sagte gemäss «Financial Times Deutschland» (Ausgabe; 27.01.), dass die neu gebildete Gruppe nun mehr Möglichkeiten für Übernahmen habe. Dabei habe er der Bâloise indirekt ein Angebot für die DR Sach und Leben gemacht, heisst es im Bericht.


Keine Verkaufsabsichten
«Die DR Sach und die DR Leben stehen nicht zum Verkauf», sagte die Sprecherin zu diesem Angebot. Schliesslich wolle die Bâloise-Gruppe in Deutschland wachsen und nicht schrumpfen. Auch an der Kontrollmehrheit von 50,1%, welche die Bâloise über die Deutscher Ring Beteiligungsholding (DR Beteiligung) an der Vertriebsgesellschaft OVB hält, ändere sich nichts. Der Vertrieb der Kölner OVB eröffnet der Bâloise insbesondere den Zugang zu den osteuropäischen Märkten.


Zank um VR-Sitze
Im November hatte die Bâloise angekündigt, ihre deutschen Tochterunternehmen enger zusammenzuführen und dabei die DR Sach, die DR Leben sowie die Basler Versicherungen unter eine einheitliche Leitung zu stellen. Der Vorstandsvorsitz wurde an Frank Grund, den Vorstandsvorsitzenden der Basler Versicherungen, übertragen. Gleichzeitig wurde Wolfgang Fauter abberufen, obwohl er erst Mitte Oktober von allen drei Aufsichtsräten (Leben, Sach, Kranken) erneut für fünf Jahre zum Vorstandsvorsitzenden der drei Einheiten bestellt worden war. Diese Massnahmen haben bei Fauter, Arbeitnehmervertretern und dem eigenständigen Versicherungsverein DR Kranken zu Widerstand und schlussendlich zum Konflikt geführt. (awp/mc/ps/29)

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