BMW auf Kurs

Für die BMW Group (Marken BMW, Mini, Rolls Royce) rechne er weiterhin mit einem Absatzwachstum im hohen einstelligen Prozentbereich, bekräftigte Konzernchef Helmut Panke am Dienstagabend in München vor Journalisten die bisherige Prognose. Auch für das Ergebnis hält der Manager an seiner Erwartung fest. So soll trotz Belastungen durch die Wechselkursentwicklung, hohe Rohstoffpreise und den weiterhin harten Wettbewerb das hohe Vorjahresniveau «in etwa» erreicht werden.


Näher am Ziel
Im Juni war BMW seinem Absatzziel ein gutes Stück näher gekommen. Insgesamt setzte die BMW Group nach vorläufigen Zahlen fast 12 Prozent mehr Pkw ab, von Januar bis Juni betrug das Plus etwa 9 Prozent. Im Motorradsegment wurden im Juni rund 9 Prozent mehr Fahrzeuge ausgeliefert, seit Jahresanfang waren es fast 18 Prozent mehr. Im Automobilbereich hofft BMW vor allem durch die Einführung der neuen 3er-Limousine auf den asiatischen und amerikanischen Märkten auf einen weiteren Absatzschub in den kommenden Monaten.


Keine Details
Details zum Ergebnis des zweiten Quartals wollte der Konzernchef noch nicht nennen. BMW will seine Quartalsbilanz am 3. August vorlegen. Vom jüngsten Aufschwung des Dollars hat BMW im zweiten Quartal allerdings nicht im selben Masse profitiert, da der Konzern zum Teil offenbar noch zu wesentlich niedrigeren Kursen gehedgt ist. Finanzchef Stefan Krause verwies unter anderem auf ältere, wesentlich günstigere Hedginggeschäfte aus dem vergangenen Jahr.


Keine Absicherungsgeschäfte getätigt
Der Konzern habe in den vergangenen Monaten noch keine weiteren strategischen Absicherungsgeschäfte getätigt, sondern nur taktische Maßnahmen eingeleitet. Zudem strebe man an, die Einkaufsquote im Dollar-Raum (Natural-Hedging) weiter zu erhöhen, ergänzte er. Die aktuelle Absicherungsquote durch Hedginggeschäfte werde BMW erst zur Bilanzpräsentation im August nennen können, sagte Krause. Nach bisherigen Angaben ist BMW zu über 50 Prozent gehedgt. Strategische – also längerfristige – Sicherungsgeschäfte schliesst der Finanzvorstand zu derzeitigen Kursen jedoch aus.


Aktienrückkauf kommt
Über den Zeitpunkt des Aktienrückkaufs von bis zu 10 Prozent des Grundkapitals, den die BMW-Aktionäre auf der Hauptversammlung im Mai genehmigt hatten, sei noch keine Entscheidung gefallen, sagte Panke unterdessen. «Wir werden in den nächsten Wochen aber über die Struktur des Rückkaufs entscheiden», kündigte Finanzchef Krause an. Der Rückkauf, für den BMW nach der Genehmigung bis zu 18 Monate Zeit hat, werde in jedem Fall kommen.


Indien noch dieses Jahr
Eine Entscheidung über d en Einstieg in das viel versprechende Indiengeschäft kündigte Panke noch für das laufende Jahr an. Früheren Angaben zufolge denkt der Konzern über eine Vertriebsgesellschaft oder ein Montagewerk nach. Die Gespräche liefen, sagte der BMW-Chef. Indien gilt derzeit in der Branche neben China als einer der interessantesten Wachstumsmärkte.


Aufwärts in China
Nach dem jüngsten Markteinbruch in China geht es dort nach Ansicht von Panke inzwischen wieder aufwärts. Zwar habe sich der chinesische Markt im Vergleich zu den hohen Wachstumsraten des Vorjahres normalisiert, doch dürfte laut Panke am Ende des Jahres der Zuwachs bei den Neuzulassungen bei rund 5 Prozent liegen. BMW werde nach dem Absatzrückgang in 2004 in diesem Jahr in China wieder zulegen, sagte Panke. Eine weitere Preissenkung wie vor wenigen Monaten werde es bei BMW aber nicht geben, sagte Krause. (awp/mc/as)

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