BMW gelingt im 2. Quartal Sprung in die Gewinnzone

Das positive Ergebnis bedeutet dennoch im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen deutlichen Rückgang von 76 Prozent.


Umsatz sinkt auf knapp 13 Mrd. Euro
Der Umsatz sank wegen der geringeren Verkäufe im Zeitraum von April bis Juni von 14,55 Milliarden auf 12,97 Milliarden Euro. Für das Gesamtjahr gab der Münchener Konzern weiterhin keine Ergebnisprognose ab. BMW hatte in der Vergangenheit betont, 2009 sei ein «Übergangsjahr», in dem es darauf ankomme, das Geld zusammenzuhalten. Fest stehe jedoch, dass der Absatz des Vorjahres nicht zu erreichen sei, hiess es nun erneut. Für die zweite Jahreshälfte hofft das Unternehmen auf eine Belebung der Nachfrage und höhere Auslieferungen als in den ersten sechs Monaten. BMW-Chef Norbert Reithofer dämpfte aber zu hohe Erwartungen: «Trotz erster positiver Signale ist eine durchgreifende und dauerhafte konjunkturelle Erholung derzeit noch nicht abzusehen.» Ab dem nächsten Jahr will der Hersteller dann mit neuen Generationen seiner verkaufsstarken Baureihen wieder besser abschneiden.


EBIT dreht ins Plus
Auch das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) drehte im zweiten Quartal ins Plus. Nach einem Fehlbetrag von 55 Millionen Euro in den ersten drei Monaten wurde nun ein Plus von 169 Millionen Euro erzielt. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 425 Millionen Euro. Händler bewerteten die Zahlen in einer ersten Einschätzung positiv. «Besonders das EBIT sieht sehr gut aus», sagte ein Börsianer am Morgen. Zudem habe BMW seine Lagerbestände abgebaut, was der Aktie ebenfalls helfen sollte. Im frühen Vormittagshandel notierte das BMW-Papier mit 1,32 Prozent im Minus bei 32,48 Euro. Die erneut schlecht ausgefallenen Absatzzahlen auf dem wichtigen US-Markt erwiesen sich als Bremsklotz, ausserdem strichen einige Anleger ihre Gewinne ein.


Der wichtige Unternehmensbereich Automobile konnte sich im Vergleich zum ersten Quartal verbessern, blieb aber mit einem EBIT von minus 31 Millionen Euro noch in den roten Zahlen. Die Finanzdienstleistungen konnten dagegen im Jahresvergleich das EBIT sogar von 39 Millionen im Vorjahr auf 75 Millionen Euro verbessern. Die Motorräder steuerten 26 Millionen Euro bei.


Auslieferungen 19,5 % unter dem Vorjahr
Die Auslieferungen lagen nach den ersten sechs Monaten bei den Autos mit 615.454 Einheiten 19,5 Prozent unter dem Vorjahr. Auch bei den Motorrädern musste BMW einen Rückgang hinnehmen. Mit 46.974 Stück wurden 16 Prozent weniger ausgeliefert. Hinzu kommt bei den Autos ein ungünstigerer Modellmix, der die Margen schmälert. Beispielsweise sanken die Verkäufe des Mittelklassewagens 3er wesentlich stärker als die des Einstiegsmodells 1er. Regional leidet BMW besonders unter dem Markteinbruch auf dem für das Unternehmen wichtigen US-Markt. Dort liegen die Auslieferungen nach sechs Monaten um 27,5 Prozent unter dem Vorjahr und auch im Juli schnitt BMW ähnlich schlecht ab.


Mittelfristige Ziele bleiben bestehen
Bei der Quartalsvorlage bekräftigte der Konzern erneut seine Profitabilitätsziele für das Jahr 2012. Demnach soll dann die Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROCE) im Bereich Automobile 26 Prozent übersteigen. Zudem soll bis dahin eine EBIT-Marge von acht bis zehn Prozent erzielt werden. Im ersten Halbjahr des laufenden Jahres betrug die EBIT-Marge des Bereichs minus 1,4 Prozent, nach 3,9 Prozent im Vorjahreszeitraum. Derzeit liege der Fokus auf dem Finanz- und Kostenmanagement, hiess es vom Unternehmen. Die Konzernliquidität sei per Ende Juni auf 11,9 Milliarden Euro angestiegen. Um Kosten zu sparen, setzt der Konzern auch weiter auf einen kontinuierlichen Stellenabbau. Zum Ende des zweiten Quartals beschäftigte BMW 98.261 Mitarbeiter, über sieben Prozent weniger als ein Jahr zuvor.  (awp/mc/pg/10)

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