Boeing informiert Grosskunden über weiteren Lieferaufschub bei 787

Boeing hat Grosskunden von einem weiterem Lieferaufschub bei dem neuen Langstreckenflugzeug 787 informiert. Die US-Leasinggesellschaft ILFC muss nach eigenen Angaben nun auf ihre 74 bestellten Flugzeuge im Schnitt 27 Monate länger warten. Bei der Fluglinie Air Canada, die 37 Flugzeuge bestellt hat, sind es 24 bis 30 Monate. Wie die «Süddeutsche Zeitung» berichtete, ist zudem Air Berlin (25 Bestellungen) betroffen. Die Verzögerungen bei der auch «Dreamliner» genannten 787 lägen weit über dem bislang veröffentlichtem Zeitplan.


Lieferanten mit Technologie und Zeitplan überfordert
Zuletzt hatte Boeing eingeräumt, dass das erste 787-Serienflugzeug nicht im zweiten Quartal 2008, sondern erst Ende 2009 ausgeliefert wird. Die noch grösseren Verzögerungen bei den weiteren Flugzeugen liegen daran, dass Boeing die Produktion nicht so schnell hochfahren kann wie geplant. Die angestrebte Fertigungskapazität von monatlich zehn Dreamliner-Jets werde nun statt 2009 voraussichtlich erst 2012 erreicht, berichtete die SZ. Dem US-Flugzeugbauer mache die Zusammenarbeit mit den zahlreichen Lieferanten zu schaffen, an die zwei Drittel der Arbeit abgegeben worden seien. Die Lieferanten erwiesen sich mit der Technologie und dem Zeitplan überfordert.


Verzögerungen auch bei Airbus
Auch Airbus gab am Dienstag erneute Verzögerungen bei seinem Grossraumflugzeug A380 bekannt. Airbus braucht für den Produktionshochlauf bei der A380 ebenfalls viel länger als geplant. In diesem Jahr werden nur zwölf statt der geplanten 13 Grossraumflugzeuge A380 ausgeliefert, wie das Unternehmen mitteilte. 2009 sollen 21 statt 25 Maschinen an die Kunden gehen. Hinter den Planungen liegt auch das Airbus-Pendant zum Boeing-Dreamliner, der neue A350XWB. Er soll erst 2013 auf den Markt kommen.


Hohe Schadenersatzforderungen
Mit bislang rund 900 Bestellungen von 58 Gesellschaften ist der Dreamliner das erfolgreichste Flugzeug in der Geschichte des Airbus-Konkurrenten. Aber die Verzögerungen haben erhebliche finanzielle Folgen, so die SZ: Die Entwicklungskosten sind seit 2006 insgesamt um mehr als eine Milliarde Dollar gestiegen, die Aktie brach ein und Boeing muss sich auf hohe Schadenersatzforderungen einstellen. Airbus habe beispielsweise an die Fluggesellschaft Emirates für die Verzögerungen im vergangenen Jahr knapp 100 Millionen Dollar zahlen müssen. (awp/mc/pg)

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