BP auch im vierten Quartal durch Hurrikan-Folgen belastet

In diesem Zeitraum seien mit 4,010 Millionen Barrel Öläquivalente pro Tag (boepd) 2 Prozent weniger produziert worden als im Vorjahr, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Gleichzeitig sei die Marge im Raffineriegeschäft auf 7,60 Prozent nach 12,35 Prozent im Vorquartal zurückgegangen. Dies sei allerdings zur Hälfte durch eine Verbesserung der Vertriebsmarge ausgeglichen worden. Dennoch erwarten Analysten, dass der Ölriese infolge des hohen Ölpreises im Februar wieder ein exzellentes Quartalsergebnis berichten kann.

BP wird ursprüngliche Prognose wahrscheinlich verfehlen
Das Produktionsergebnis von 4,010 Millionen bpoed war von Analysten auf diesem Niveau erwartet worden. Es ist höher ausgefallen als im dritten Quartal (3,84 Mio), liegt aber unter dem Wert des Vorjahreszeitraums (4,095 Mio). Wie bereits von BP angekündigt, dürfte der Konzern daher im Gesamtjahr seine ursprüngliche Prognose von 4,1 bis 4,2 Millionen boepd verfehlen. Ingesamt bezifferte BP die katastrophenbedingten Verluste auf 160.000 bpoed im Jahresdurchschnitt. Das russische Joint-Venture TNK-BP habe im vierten Quartal mit 1,02 Millionen bpoed zur Produktion beigetragen.

Texas-City Raffinierie bleibt bis auf Weiteres geschlossen
BP geht davon aus, dass die Wirbelstürme «Katrina» und «Rita» den Gewinn im vierten Quartal 530 Millionen US-Dollar belastet haben. Das Unternehmen verwies auf Reparaturkosten bei Ölförderanlagen und die erzwungene Schliessung der Texas City-Raffinerie, die mit 460.000 boepd die drittgrösste US-Anlage dieser Art ist. «Die Raffinerie produziert immer noch keinen Treibstoff zum gegenwärtigen Zeitpunkt, und es gibt auch noch keine Datum für die Wiederinbetriebnahme», sagte ein BP-Sprecher der Nachrichtenagentur AFX am Mittwoch.

400 Millionen US Dollar Kosten durch Umstrukturierung in Europa
Zusätzlich erwartet BP im vierten Quartal 2005 einmalige Kosten von 400 Millionen US-Dollar aus einer Umstrukturierung in Europa. Ausserdem wird der Ölkonzern in diesem Quartal eine nicht-operative Belastung von 1,3 Milliarden US-Dollar verbuchen. Dieser resultiere hauptsächlich aus dem Verlust bei derivativen Finanzinstrumenten, der mit den gestiegenen Gaspreisen in Grossbritannien zusammenhänge, hiess es. Angesichts der Aktienrückkäufe im Wert von 3,7 Milliarden Dollar im vierten Quartal dürfte der Cashflow von BP dadurch aber nur sehr geringfügig gebremst worden sein, schreiben die Analysten von Teather & Greenwood.

(awp/mc/hfu)

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