BR Leuthard in Indien: Automobilindustrie interessiert auch hierzulande

Einige Schweizer KMU seien im Automobilsektor gut positioniert, auch wenn das nicht so bekannt sei, sagte die Volkswirtschaftsministerin am Mittwoch beim morgendlichen Treffen mit der Wirtschaftsdelegation, die sie begleitet. Die Schweizer habe zahlreiche Unternehmen, die hochwertige Bestandteile für die Autoherstellung fabrizierten, sagte Leuthard in einem Gespräch mit dem indischen Wirtschaftsmagazin «Business Standard». Diese wichtige Publikation widmete den Wirtschaftsbeziehungen zwischen der Schweiz und Indien eine Sonderbeilage.


250 CH-Firmen Zulieferer für die Autoindustrie
Die Ausfuhren von Schweizer Zulieferern für die Autoindustrie haben einen Umfang von rund 7 Mrd CHF im Jahr. Gegen 250 Unternhmen sind in diesem Bereich aktiv, rund 25’000 Stellen hängen davon ab. Leuthard besuchte am Mittwoch auch das Werk der Suzuki-Tochter Maruti in Gurgaon südlich von Neu Dehli. Maruti ist mit über 560’000 (Stand 2005/06) produzierten Autos im Jahr der grösste Autohersteller in Indien und beherrscht rund 54 Prozent des indischen Automarktes.


Billig-Fahrzeug für indischen Markt
Maruti Suzuki (vormals Maruti Udyog) wurde 1981 mit dem Einstieg von Suzuki gegründet. Der japanische Konzern hält 54 Prozent am Unternehmen, der Rest ist im Besitz des indischen Staates. Ziel war es, ein Auto zu einem für Inder erschwinglichen Preis zu produzieren. 1983 rollte ein erstes solches Auto vom Band, und seither hat das Unternehmen, das 6000 Menschen beschäftigt, ein spektakuläres Wachstum verzeichnet. Maruti peilt das Ziel von einer Million produzierter Fahrzeuge bis 2010 an.


Neues Werk eröffnet
Die Fortschritte sind zum einen auf eine gesteigerte Produktivität zurückzuführen, zum andern auf neu gebildete Produktionseinheiten. Im Februar 2007 war ein neues Werk eröffnet worden. Der jährliche Ausstoss liegt dort bei 100’000 Autos und soll bis 2010 auf 300’000 steigen. In einer gleichzeitig eröffneten Fabrik werden Diesel-Fahrzeuge hergestellt. Hier verlassen ebenfalls jährlich 100’000 Fahrzeuge die Montagehallen. Gegenüber Bundesrätin betonten Vertreter von Maruti Suzuki, dass die indische Tochter mittlerweile in Indien mehr Autos verkaufe als der Mutterkonzern Suzuki in Japan. (awp/mc/ps)

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