Bush besucht die Golfemirate

von Gérard Al-Fil


 


Im Rahmen seiner Mittelost-Reise ist der amerikanische Präsident George W. Bush in Abu Dhabi eingetroffen. Er wird am Montag nach Dubai weiterreisen, wo derzeit auch zufälligerweise die Sicherheitsmesse intersec stattfindet. Die Regierung des Golfemirats hat den Montag kurzerhand zum freien Tag erklärt. Alle wichtigen Strassenkreuzungen und Dubai wurden gesperrt.


 


In den Golfemiraten (4.4 Mio. Einwohner) leben etwa 28’000 US-Staatsbürger. Die USA und die Emirate betreiben einen engen Handel miteinander. Beispiele:


 


– 750 US-Firmen unterhalten in den Golfemiraten Niederlassungen, darunter nahezu alle US-Blue Chip-Unternehmen.


– 2006 haben Emirati-Firmen 3.5 Mrd. Dollar in US-Firmen investiert.


– Ende 2007 stieg der Staatsfonds des Emirats Abu Dhabi ADIA mit 7.5 Mrd. Dollar bei der von der Subprime-Mortgage-Krise betroffenen Citigroup ein.


– Die Emirates Airlines ist mit 98 betriebenen und bestellten Maschinen der grösste Boeing-Kunde.


– Zwischen den VAE und US-Flughäfen verkehren täglich vier Direktflüge.


 

Allerdings liegen die Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen seit dem 23. Dezember 2007 vorerst auf Eis, weil der US-Kongress wiederholt «Sicherheitsbedenken» anmeldete. Differenzen gibt es auch in der Haltung gegenüber der Islamischen Republik Iran. Während die Golfanrainerstaaten in den letzten Monaten eine Annäherung zu Teheran eingeleitet haben, ist Washington weiterhin bestrebt, das Mullah-Regime zur Aufgabe seines Atomprogramms, notfalls unter Androhung weiterer UN-Sanktionen, zu zwingen. Der Iran bezieht US-Waren im grossen Stil über Dubais Freihafen Dschebl Ali und umgeht so das US-Embargo. Seit der Besetzung der US-Botschaft in Teheran 1981 unterhalten beide Länder keine diplomatischen Beziehungen. Washingtons Interessen im Iran werden bis heute von der Schweiz wahrgenommen.

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