CH-Arbeitslosenversicherung 2004 mit Defizit von 2,27 Mrd CHF

Die durchschnittliche Arbeitslosenquote lag 2004 bei 3,9%. Die Jahresrechnung der Arbeitslosenversicherung wurde am Montag vom Bundesrat genehmigt, wie die Direktion für Arbeit des Staatssekretariats für Wirtschaft (seco) mitteilte.


Ausgleichsfonds
Der Ausgleichsfonds der Arbeitslosenversicherung schloss das Rechnungsjahr 2004 mit einem Gesamtertrag von 5,27 (Vorjahr: 6,39) Mrd CHF und Gesamt-Aufwendungen von 7,54 (7,20) Mrd CHF ab. Das ergibt einen Verlust von 2,27 (0,81) Mrd CHF.


Arbeitslose
2004 waren im Mittel 153’091 Arbeitslose registriert. Das ergibt eine Quote von durchschnittlich 3,9%. Zur Finanzierung der Leistungen wurden bei der Bundestresorerie Darlehen von 2 Mrd CHF aufgenommen.


Arbeitslosenentschädigung
5,031 Mrd CHF an Arbeitslosenentschädigungen wurden letztes Jahr insgesamt ausbezahlt. Auf Kurzarbeitsentschädigungen entfielen rund 103 Mio CHF, auf Schlechtwetterentschädigungen rund 46 Mio CHF. 684 Mio CHF wurden für arbeitsmarktliche Massnahmen aufgewendet. Die Verwaltungskosten lagen bei 591 Mio CHF.


Defizit
Für 2005 wird ein Defizit von noch 1,98 Mrd CHF budgetiert. Die Arbeitslosenversicherung rechnet mit einem Jahresdurchschnitt von 150’000 Arbeitslosen (3,8%). Bei der Bundestresorerie werden voraussichtlich weitere Darlehen von 2 Mrd CHF aufgenommen.


Arbeitslosenquote
2006 soll die Arbeitslosenquote zwar auf 3,6% sinken. Um die Leistungen der Arbeitslosenversicherung zu finanzieren, sind aber voraussichtlich weitere Darlehen nötig, wie das seco festhält. Es sei deshalb davon auszugehen, dass die gesetzliche Schwelle der Darlehensobergrenze (2,5% der beitragspflichtigen Lohnsumme), Ende 2006 überschritten wird. Dieser Umstand würde zu einer Prämienerhöhung verpflichten.


Neuregelung der Finanzierung
Mögliche Varianten für die Neuregelung der Finanzierung werden nach Angaben des seco bereits geprüft. Gemäss Arbeitslosenversicherungsgesetz muss die entsprechende Gesetzesrevision innert einem Jahr nach Überschreitung der gesetzlichen Darlehensobergrenze vorgelegt werden. (awp/mc/gh)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert