CH-Eröffnung: Bereits wieder an Schwung verloren

Wie nachhaltig diese Erholung sei, werde sich angesichts der schwachen Märkte in Asien und des generell fehlenden Vertrauens der Anleger aber noch zeigen müssen, meinte ein Händler. Zudem sei die Unsicherheit über die künftige Entwicklung der Wirtschaft immer noch sehr gross. Am hiesigen Markt steht weiterhin die Berichtssaison von Unternehmen im Fokus. So haben Swiss Life und Holcim über ihren Geschäftsverlauf berichtet – und damit die Anleger enttäuscht.


Das Blue Chips Barometer SMI gewinnt bis 09.35 Uhr 26,84 Punkte bzw. 0,46% auf 5’907,63 Punkte ein (bisheriges Tageshoch bei 5’970,93). Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) steigt 0,13% auf 822,10 Zähler, der breite Markt SPI 0,42% auf 4’865,15.


Weit abgeschlagen am SMI/SLI-Tabellenende notieren Swiss Life (-14,7% auf 93,00 CHF). Der Versicherer hat mit seinem Interim Statement offenbart, dass er unter der Finanzkrise leidet. So wird der Konzern sein Gewinnziel für das laufenden Geschäftsjahr verfehlen. Daneben hat Swiss Life auch die Einstellung des Aktienrückkaufs sowie eine gesenkte Dividende für 2008 in Aussicht gestellt.


ZFS (-1,7% auf 225,10 CHF) und Baloise (-1,7% auf 55,95 CHF) haben ihre anfänglichen Aufschläge preis gegeben und leisten Swiss Life am Tabellenende Gesellschaft. Unbeeindruckt zeigen sich dagegen Swiss Re (+1,0% auf 47,88 CHF). Citigroup hat den Rückversicherer neu auf ihre «Most Favoured Stock List» gesetzt. Swiss Re zeige eine finanziell robuste Position und ein starkes Wachstum, hiess es im Kommentar.


Auch UBS (+2,0% auf 16,32 CHF) und CS (+1,7% auf 35,70 CHF) können sich dem negativen Branchensentiment widersetzen und machen damit wenigstens teilweise ihre herben Vortagesverluste wett.


Neben Swiss Life hat auch Holcim (Aktie: -6,4% auf 53,80 CHF) die Erwartungen der Anleger enttäuscht. Die vom Zementkonzern ausgewiesenen Drittquartalszahlen werden am Markt als mässig bezeichnet. Negativ wird auch der vorsichtige Ausblick und die Warnung in Bezug auf die diesjährige Gewinnentwicklung beurteilt. Die übrigen industrienahen Werte aus der zweiten Reihe wie Sika (-0,2%), AFG (-2,0%), Geberit (unv.), Implenia (unv.) oder Zehnder (+3,53%) reagieren unterschiedlich und dadurch kaum beeindruckt auf Holcims Zahlen.


Abgesehen von Holcim halten sich die zyklischen und konjunktursensitiven Werte relativ gut. So legen OC Oerlikon (+2,7% auf 104,70 CHF), Swatch (+2,3% auf 151,80 CHF) oder Richemont (+1,7% auf 21,50 CHF) zu. Auch ABB (+1,1% auf 13,63 CHF) steigen; der Industriekonzern kauft die kanadische Ber-Mac Electrical and Instrumentation Ltd. Mit der Übernahme soll die Präsenz im Öl- und Gassektor ausgebaut werden, wie der Konzern vorbörslich mitteilte.


Unterdurchschnittlich gefragt sind dagegen die defensiven Nestlé (+0,7% auf 46,32 CHF), Novartis (+0,6% auf 58,40 CHF) und Roche (+0,8% auf 169,00 CHF). Novartis hat die grössere Wirksamkeit des Medikamentes Rasilez/Tekturna gegenüber einem ACE-Hemmer in einer weiteren Studie bei Patienten im Alter von über 65 Jahren bestätigt.


Am breiten Markt verlieren Valora -0,9%. Valora und Migros haben wie angekündigt das Gemeinschaftsunternehmen Cevanova aufgelöst. Die Avec-Betreibergesellschaft ist damit Geschichte, Valora übernimmt 24 Standorte von Cevanova. u-blox notieren unverändert. Der Hersteller von Positionierungslösungen hat mit Blaupunkt einen weiteren Kunden gewonnen.


Zu den grössten Gewinnern zählen dagegen Burckhardt Compression (+6,1%). Die UBS hat das Kursziel zwar auf 250 (330) CHF gesenkt – liegt damit aber immer noch deutlich über dem aktuellen Börsenkurs von 153 CHF. Zudem hat die Bank auch ihr BUY-Rating bekräftigt. (awp/mc/ps/16)

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