CH-Eröffnung: Deutlich schwächer – Finanztitel massiv unter Druck

Angesichts mangelnder Unternehmensnews aus der ersten Reihe würden hierzulande die Kursbewegungen aus New York und Tokio nachvollzogen, so Händler. Allerdings dürften auch die in dieser Woche zu erwartenden Abschlüsse (u.a. Kühne+ Nagel, Adecco, Holcim, Swisscom) kaum für Aufwärtspotenzial sorgen, dazu sei die konjunkturelle Lage insgesamt zu schlecht und die wirtschaftliche Entwicklung könne noch zu wenig abgeschätzt werden, heisst es. Für die kommenden Tage wird denn auch zumeist mit anhaltend grösseren Kursschwankungen gerechnet.


Der SMI verliert bis um 09.40 Uhr um 3,5% oder 163,59 auf 4’527,08 Punkte. Der 30 Titel umfassende SLI sinkt um 4,0% auf 638,67 Zähler und der breite SPI um 3,4% auf 3’797,66 Stellen.


Deutlich unter Druck stehen weiterhin die Finanztitel. Neben den anhaltenden Unsicherheiten über die Entwicklungen in Sachen Bankgeheimnis drücken laut Händlern die angekündigte Kapitalerhöhung der HSBC, der erneute Kurseinbruch der Citigroup sowie die Angst vor dem Zahlenausweis von AIG auf die Stimmung. Der Versicherer soll nach verschiedenen Medienberichten einen Verlust von mehr als 60 Mrd USD ausweisen, zugleich soll die US-Regierung weitere 30 Mrd USD in den Konzern pumpen.


Unter den Bankvaloren geben Julius Bär um 12,6% auf 23,82 CHF nach, UBS um 7,3% auf 10,25 CHF und CS um 7,1% auf 26,88 CHF. Im Versicherungsbereich werden ZFS um 8,9% auf 152,00 CHF, Swiss Re um 7,6% auf 13,43 CHF, Swiss Life um 6,4% auf 53,80 CHF und Bâloise um 4,7% auf 63,55 CHF tiefer umgesetzt. Auch konjunktursensitive Titel liegen deutlich im Minus: OC Oerlikon -8,4% auf 21,30 CHF, ABB -5,3% auf 13,54 CHF, Adecco -5,1% auf 34,00 CHF und Richemont -5,1% auf 14,67 CHF. Swatch (-4,1% auf 13,43 CHF) halten sich minim besser.


Actelion verlieren um 3,2% auf 53,65 CHF. Das Allschwiler Pharmaunternehmen hat heute vorbörslich informiert, dass die US-Gesundheitsbehörde im Zulassungsverfahren für das Hauptmedikament Tracleer für eine Indikationserweiterung zusätzliche Informationen angefordert hat. Letztlich werde dies zu weiteren Verzögerungen führen, so Marktbeobachter. Etwas besser weg kommen in der Regel defensive Valoren. Nestlé geben um 2,0% auf 37,65 CHF, Roche GS um 2,3% auf 130,00 CHF und Novartis um 2,5% auf 41,62 CHF nach.


Aus der zweiten Reihe haben heute vorbörslich Oridion (-7,8%) und Uster Technologie (+6,5%) über das abgelaufene Geschäftsjahr informiert. Uster wies einen höheren Reingewinn aus, meldete jedoch einen Umsatzrückgang und verzichtet auf die Ausschüttung einer Dividende. Oridion verzeichnete eine Umsatzsteigerung und einen Gewinnrückgang. Publigroupe (-1,3%) dürfte ab 2010 einen Umsatzrückgang um rund 10% erleiden, weil Edipresse (ungeh.) als einer der wichtigsten Kunden ihre Medienprodukte selbst vermarkten will.


Schaffner (ungeh.) hat einen Stellenabbau im Ausland und Kurzarbeit in der Schweiz angekündigt. Swisslog (unverändert) werden von einem Grossauftrag im Volumen von 22 Mio CHF aus China gestützt. Valora (-0,7%) haben den vorzeitigen Abschluss ihres Aktienrückkaufprogramms bekannt gegeben. Die prozentual grössten Abgaben erleiden Ci Com (-25,0%) und Cicor (-13,2%). IC Cham legen um 3,0% zu. Das Unternehmen will die Ausgliederung von Hammer-Retex in Kürze abschliessen. (awp/mc/ps/14) 

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