Im Rampenlicht stehen Kühne+Nagel nach den Halbjahreszahlen. Hin und her gerissen von den Hoffnungen auf einen baldigen Aufschwung der Konjunktur und den noch immer zahlreichen negativen Realdaten konzentrieren sich die Investoren nun vermehrt auf die Entwicklung der Unternehmensergebnisse. Auch in der Schweiz geht in dieser Woche in dieser Hinsicht nun so richtig die Post ab. Erwartet werden die Zahlen von Actelion, Logitech, Credit Suisse, ABB, Roche, Lonza und Syngenta.
Das Blue Chips Barometer SMI zieht bis um 09.30 Uhr um 0,49% auf 5’621,42 Punkte an. Der 30 Titel umfassende, gekappte SLI legt 0,48% auf 833,04 Punkte zu und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,45% auf 4’822,56 Punkte.
Im Fokus stehen Kühne + Nagel, welche nach den Halbjahreszahlen 1,2% nachgeben und damit grösster Verlier unter den Blue Chips sind. Kühne + Nagel hat zwar vor allem mit dem Gewinn die Erwartungen der Analysten erfüllt, eine positive Überraschung ist aber ausgeblieben. Ein Marktteilnehmer verwies darauf, dass sehr viel Positives in der Aktienkursentwicklung seit anfangs März enthalten ist, was den Titel nach oben etwas limitiere.
Finanzchef van Kesteren zeigte sich im Gespräch mit AWP zufrieden mit der Entwicklung in China, dem mit rund einen Drittel der bei Kühne + Nagel transportierten Frachtvolumen weitaus wichtigsten Markt. Mit Blick auf Europa hegte er aber Zweifel. Dort werde der August zu einem wichtigen Monat.
Neben Kühne + Nagel gehören nur noch UBS (-0,8%) zur Mini-Truppe der Titel mit negativen Vorzeichen. Über’s Wochenende wurde bekannt, dass sich bei den Bemühungen um eine Lösung des Konflikts der UBS und der Schweiz mit den USA Ende Monat Bundesrätin Michelle Calmy-Rey in einem Treffen mit der US-Aussenministerin Hillary Clinton einschaltet. Kurz bevor die Frist für eine aussergerichtliche Einigung abläuft.
Unterdurchschnittlich starten Actelion (unverändert), Roche und SGS (je +0,1%) in die Woche, oder auch Nestlé (+0,2%). Roche hat am Morgen positive Studiendaten zum Medikament Xeloda bei der Anwendung gegen Dickdarmkrebs bekanntgegeben, was dem Titel aber kaum Auftrieb verleiht.
An der Spitze sind derzeit Logitech (+3,8%) zu finden, welche am kommenden Donnerstag das Erstquartalsergebnis präsentieren werden. Dahinter folgen Petroplus (+2,3%), OC Oerlikon (+1,9%), Bâloise (+1,5%) oder ABB und Swatch (je +1,4%).
Im breiten Markt sind einige Industrietitel gesucht, so Burckhardt Compression (+6,4%), Rieter (+5,7%), Uster Technologie (+3,7%) vor den morgigen Halbjahreszahlen oder auch Sulzer (+2,5%) und die bereits am Freitag nach dem Semesterergebnis gesuchten Georg Fischer (+2,5%).
Forbo werden Ex-Nennwertrückzahlung von 3,90 CHF gehandelt, können dabei aber den Schlussstand vom Freitag bei 209 CHF halten. (awp/mc/ps/12)
