CH-Eröffnung: Etwas höherer Start – Gewinne wieder abgeflaut

Die US-Vorgaben sind ausserdem tendenziell positiv: Die Wall Street hat am Freitag nach dem Handelsschluss in Europa etwas zugelegt. Keinen allzu Einfluss auf das Marktgeschehen hat dagegen das G20-Meeting vom Wochenende.


Die nur schwache und kurze Aufwärtsbewegung zeigt laut Händlern, wie unsicher die Situation an den Märkten weiter bleibt. Die ZKB geht davon aus, dass die Aktienmärkte hin und her gerissen bleiben zwischen Rezessionsängsten auf der einen und Zuversicht über die Fortsetzung des Aufschwungs auf der anderen Seite, heisst es in einem Kommentar. Die volatile Seitwärtsbewegung dürfte deshalb in den Sommermonaten weiter gehen, glaubt sie. Gegen eine erneute Baisse spreche die moderate bis günstige Bewertung, gegen das Erreichen der zyklischen Höchststände die hohe Unsicherheit bezüglich Schuldenkrise und Konjunkturverlauf.


Das Blue-Chips-Barometer SMI steigt bis um 09.30 Uhr um 0,21% auf 6’288,30 Punkte (bisheriges Tageshoch 6’309). Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) rückt derweil um 0,17% auf 961,08 Punkte vor und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,15% auf 5’537,61 Zähler.


Stark kursrelevanten News gibt es kaum, weder zu den Blue Chips noch zu den Small- und Midcaps. Die Kursbewegungen halten sich entsprechend auch stark in Grenzen.


Grösster Kursgewinner unter den Blue Chips ist zum Berichtszeitpunkt Transocean (+1,0%). Händler führen dies u.a. darauf zurück, dass sich US-Präsident Obama und sein britischer Amtskollege Cameron am Rande des G20-Gipfels für ein starkes und stabiles Unternehmen BP ausgesprochen hätten. Zudem habe es Berichte in der Wochenendpresse gegeben, wonach die Entlastungsbohrungen rascher als geplant vorwärts kämen und eine erste solche Bohrung bereits in zweieinhalb Wochen fertig sein soll.


Der grösste Teil der Kursgewinne im SMI geht allerdings auf das Konto von Novartis (+0,7%), wobei keine fundamentale News dazu vorhanden sind. Dies gibt es allerdings für Roche (-0,1%): Der Basler Pharmakonzern konnte am Wochenende positive Studienresultate zu seinem Medikament Taspoglutid zur Behandlung von Typ-2-Diabetes vermelden. Dabei handelt es sich um 5 Phase-III-Studien über 24 Wochen, bei der das einmal wöchentlich zu injizierende Medikament besser abgeschnitten hat als Konkurrenzprodukte. Die heutigen Verluste bei Roche werden am ehesten damit begründet, dass der Genussschein letzte Woche innerhalb des SMI die beste Performance an den Tag gelegt hatte.


Freundlich tendieren auch Julius Bär (+0,8% auf 32,92 CHF), was von Händlern mit einer Kurszielerhöhung auf 47,00 von 42,50 CHF mit dem Prädikat «Übergewichten» durch Morgan Stanley begründet wird. Ausserdem gebe es Gerüchte, die Bank sei am Anteil der Rabobank an Sarasin interessiert. Auch CS notieren mit 0,5% im Plus, was auf die Einigung bei der Bankenregulierung in den USA zurückgeführt wird. Diese sei insgesamt nicht so strikt ausgefallen wie im Vorfeld befürchtet, heisst es. Etwas zurück bleiben allerdings UBS (-0,2%).


ABB (+0,5%) ist weiter auf Einkaufstour und prüft zusätzliche Übernahmeobjekte. «Wir analysieren grössere Dossiers sowie kleinere in den einzelnen Divisionen, da gibt es noch viele Möglichkeiten», sagte CFO Michel Demaré im Interview mit der «Finanz und Wirtschaft».


Grösste Verlierer zu Beginn der Woche sind Adecco (-0,8%), Swiss Life (-0,6%) sowie Logitech (-0,5%).


Im breiten Markt sind Cytos (+5,5%) die grössten Gewinner. Der Chef des Unternehmens hat letzte Woche positive Äusserungen in der Finanzpresse gemacht. (awp/mc/pg/11)

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