CH-Eröffnung: Etwas schwächer – UBS unter Druck

Wenig Impulse dürfte Händlern zufolge auch der grosse Eurex-Verfall mit sich bringen. Obwohl grössere Ausschläge, wie die Avancen von Novartis, durch den Verfallstermin noch verstärkt werden könnten.


Bis um 09.45 Uhr verliert der SMI um 0,07% oder 4,75 auf 7’154,19 Punkte. Der SLI gibt um 0,13% auf 1’095,87 Zähler nach. Der SPI sinkt um 0,09% auf 6’037,68 Stellen.


Über dem Bankensektor ziehen derweil neue Gewitterwolken auf. So kündigte gestern die Citigroup weitere Abschreibungen in Milliardenhöhe an. Zudem erwarten die Analysten von Lehman Brothers auch für die europäischen Banken Neubewertungen und haben ihre Schätzungen unter anderem auch für die UBS und CS reduziert. UBS (-2,4% auf 23,30 CHF) sind denn auch ans Tabellenende abgerutscht, während CS um 0,3% auf 48,48 CHF nur leicht nachgeben.


Gemäss den Lehman-Analysten dürfte die UBS am stärksten von weiteren Neubewertungen betroffen sein. Insgesamt wird mit einem Abschreibungsbedarf von rund 5,5 Mrd USD gerechnet und die Gruppe dürfte für das zweite Quartal einen Verlust von 2,2 Mrd CHF erleiden, so der Kommentar. Bei der Credit Suisse sehen die Lehman-Analysten Belastungen im Umfang von 1,3 Mrd CHF und prognostizieren für das zweite Quartal einen kleinen Gewinn von 0,8 Mrd CHF.


Auf der UBS-Aktie dürfte auch noch der Umstand lasten, dass sich der ehemalige UBS-Banker Bradley Birkenfeld sich vor einem US-Gericht in Florida der Beihilfe zur Steuerhinterziehung schuldig bekannt hat.


Deutlich fester tendieren Novartis (+1,7% auf 53,80 CHF). Fundamentale Gründe seien dazu im Moment nicht ersichtlich, sagte ein Händler. Allerdings könnte der Eurex-Verfall die Avancen etwas verstärkt haben. Im Gegensatz dazu steigen Roche um lediglich 0,1% auf 175,90 CHF. Dies obwohl in Japan ein Grossauftrag der Regierung für den Grippeimpfstoff Tamiflu winkt.


Steigende Kurse sind bei Actelion (+1,5% auf 58,70 CHF) zu sehen. Die Fachzeitschrift «The Lancet» hat neue Studiendaten zum Medikament Tracleer in der Behandlung von pulmonaler arterieller Hypertonie (PAH) veröffentlicht. Die Daten zeigten auf eindrucksvolle Weise, dass Patienten mit PAH im frühen Stadium (Funktionsklasse II) sehr gut auf eine Behandlung mit Tracleer ansprechen, heisst es in einem Analystenkommentar.


Swiss Life gewinnen 1,2% auf 284,25 CHF dazu. Marktkreisen zufolge hat ein Schweizer Broker für Swiss Life eine Kaufempfehlung ausgegeben.


Holcim verlieren trotz guter Analystenkommentare 0,7% auf 86,60 CHF. Der Zementkonzern hat weiterhin mit dem Verlust des Standortes Venezuela zu kämpfen. Venezuelas Präsident Hugo Chavez hatte im April die Verstaatlichung der Zementhersteller angeordnet. Nun wird über einen Übernahmepreis verhandelt.


Syngenta geben um 1,2% auf 337,75 CHF nach. Dies obwohl einem Händlerkommentar zufolge das gentechnisch modifizierte Maissaatgut «Bt11» in Brasilien zum Verkauf freigegeben wurde. Auch sonst profitiere Syngenta vom guten Marktumfeld. Allerdings dürfte viel dieser positiven Aussichten bereits im Aktienkurs enthalten sein, so der Kommentar weiter.


Im breiten Markt wurden erstmals die Aktien des Elektroinstallateur-Unternehmens Burkhalter gehandelt. Der erste Kurs lag bei 115,00, der Platzierungspreis betrug 120,00 CHF. Mittlerweile notieren die Titel mit 114,00 CHF.


Speedel steigen um 1,6%. Das Unternehmen hat auf dem Medizinkongress «HYPERTENSION 2008» in Berlin neue präklinische und klinische Daten für SPP635 und SPP301 präsentiert. Diese hätten starke Wirksamkeit und gute Verträglichkeit gezeigt.


Gar um 13,5% steigen Tec-Sem und 4M Technologies gewinnen 8,3% dazu. Auf der Gegenseite verlieren Affichage 5,1% oder Swissmetal 4,3%, ohne dass es Unternehmensnachrichten dazu gäbe. (awp/mc/gh)

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