CH-Eröffnung: Fester – freundliche Finanzwerte – Roche belasten

Etwas gebremst wird der Gesamtmarkt vom Roche-Bon, der unter schlechten Nachrichten um das Medikament Actemra leidet. Die am Nachmittag anstehenden US-Konjunkturdaten – Hypothekenanträge, Verbraucherpreise, Realeinkommen und Leistungsbilanz – dürften vermutlich keine grösseren Impulse geben, so kurz vor der Fed-Sitzung am Abend.


Bis um 09.35 Uhr rückt der SMI 1% respektive 48,25 Stellen auf 4’862,03 Punkte vor. Der 30 Titel umfassende SLI steigt um 1,30% auf 687,78 und der breite SPI um 0,97% auf 4’079,81 Punkte.


Bâloise rücken nach Zahlen deutlich um 5,2% auf 67,60 CHF vor. Das Ergebnis des Erstversicherers ist nach Ansicht der Bank Vontobel besser als erwartet ausgefallen. Der Ausblick sei zwar eher vorsichtig, aber der Konzern hält an langfristigen Zielen fest und setzt sein Aktienrückkaufprogramm fort. Die Dividende von 4,5 CHF sei «starkes», die Dividendenrendite belaufe sich auf 7%.


Auch andere Versicherungsaktien legen deutlich zu. ZFS gewinnen 4,5% auf 159,40 CHF, Swiss Re 3,4% auf 15,90 CHF und Swiss Life 3,7% auf 67,45 CHF.


Bei den Banken steigen Credit Suisse um 3,6% auf 33,72 CHF, UBS um 2,4% auf 11,99 CHF und Julius Bär um 2,8% auf 29,84 CHF. Der Vermögensverwalter steckt nach den Worten seines VR-Präsidenten Raymond Bär in einer weiteren Sparrunde. Bär zeigt sich in einem Interview mit der «Finanz und Wirtschaft» akquisitionslustig: Der Erlös aus dem Asset Management USA in die Akquisition einer Privatbank investiert werden, sagte Bär. Alternativ werde es zu Aktienrückkäufen kommen.


Gebremst wird der Gesamtmarkt indes von den Roche-Bons (-0,8% auf 146 CHF). Die japanische Roche-Tochter Chugai musste einräumen, dass das Medikament Actemra zur Behandlung rheumatoider Arthritis für den Tod von 15 mit dem Medikament behandelten Patienten in Japan verantwortlich sein könnte. Die wichtige US-Zulassung für den potenziellen Blockbuster ist noch ausstehend.


Analysten beschwichtigen etwas: Die Todesrate liege auf gleichem Niveau wie während der klinischen Tests und im Rahmen vergleichbarer Medikamente der Klasse. Unterstützung erhalten die Roche-Bons dagegen von positiven Phase-III-Studiendaten zu Herceptin bei Magenkrebs.


Die anderen Schwergewichte Novartis (Aktie: +1,1% auf 44,26 CHF) und Nestlé (+0,4% auf 37,48 CHF) ziehen hingegen am gleichen Strick wie der Gesamtmarkt. Zykliker wie ABB (+1,9% auf 16,35 CHF) und Holcim (+2,1% auf 37,88 CHF) erfreuen sich ebenfalls einer guten Nachfrage und der Uhrenkonzern Swatch (Aktie: +1,2% auf 136,70 CHF) hält heute im Tagesverlauf seine Bilanzmedienkonferenz ab.


Am Ende der SMI/SLI-Rangliste finden sich neben Roche die Papiere von Actelion (-1,5% auf 52,20 CHF), Adecco (-0,4% auf 34,38 CHF) und Lonza (-0,5% auf 112,50 CHF). Im breiten Markt steigen Coltene nach Zahlen um 3,1%. Das Unternehmen zeigt sich zuversichtlich, das Ergebnis im laufenden Jahr halten zu können. Die Ergebnispublikation der Jungfraubahnen (Aktie: -3,8%) und Winterthur Technologie (unv.) vermochten die Anleger allerdings weniger zu überzeugen.


IC Cham hat heute nach einem langen Anlauf endlich die Ausgliederung der Immobiliensparte Hammer Retex kommunizieren können. Die Bedingungen sind nach Ansicht von Analysten fair. Die Papiere des neu nur noch auf Spezialpapiere fokussierten Unternehmen böten jedoch nur noch wenig Aufwärtspotenzial, wird der Abschlag von 2,4% in der IC Cham-Aktie erklärt. Cytos (+1%) können sich nach dem gestrigen Verlust von einem Drittel der Marktkapitalisierung nur leicht erholen. (awp/mc/ps/13)

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