CH-Eröffnung: Freundlich – Novartis unter Druck

Der SMI hat im frühen Handel bereits wieder neue Rekordstände erreicht. Noch grössere Gewinne werden jedoch durch die deutlichen Verluste des Schwergewichts Novartis verhindert. Nach den negativ aufgenommenen US-Inflationsdaten vom Vortag warteten die Marktteilnehmer nun gespannt auf die Fülle an US-Konjunkturdaten, die für den Nachmittag angekündigt sind, hiess es.


Bis um 09.30 Uhr notiert der SMI 27,71 Punkte oder 0,3% höher auf einem Stand von 9’132,31 Zählern. Das im bisherigen Verlauf erreichte neue Allzeithoch liegt bei 9’145,42 Punkten. Der SPI gewinnt derweilen 22,46 Punkte (+0,31%) auf 7’219,71 Stellen.


Die Augen der Marktteilnehmer sind auf Novartis (-1,3% auf 72,65 CHF) gerichtet, die nach Publikation des Jahresergebnisses unter Druck geraten. Der Pharmakonzern hat mit dem Jahresabschluss die Umsatzerwartungen zwar getroffen, die Erwartungen auf operativer Stufe und beim Reingewinn aber vor allem im vierten Quartal verfehlt. Die Übernahme von Chiron habe Novartis mehr gekostet und das Nettofinanzergebnis sei tiefer ausgefallen als erwartet, hiess es dazu im Handel. Für das laufende Geschäftsjahr 2007 rechnet Novartis mit einem Umsatzzuwachs im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich. Dieser Ausblick werde wohl nicht dazu führen, dass die Analysten ihre Schätzungen anheben, hiess es in einem Kommentar.


Roche (+1,2% auf 238,20 CHF) verzeichnen dagegen deutliche Gewinne. Am Markt wird von Umschichtungen aus Novartis gesprochen. Zudem geben die Schwergewichte Nestlé (+0,6% auf 440,75 CHF) und die Grossbankentitel UBS (+0,6% auf 76,95 CHF) und CS (+0,6% auf 86,30 CHF) dem Gesamtmarkt Auftrieb.


Givaudan steigen mit plus 0,5% auf 1’126,00 CHF in ähnlichem Rahmen. Der Aromen- und Riechstoffhersteller hat im Butter-Aroma-Streit ein Abkommen mit den Versicherungen getroffen. Die Versicherungen würden Givaudan bis auf 35 Mio USD den ganzen Betrag zurückerstatten. Der Betrag wird als Einmalausgabe in der Rechnung 2006 verbucht. Nobel Biocare (+0,6% auf 403,50 CHF) profitieren von einer Kurszielerhöhung durch die UBS. Die Grossbank hat das Kursziel auf 470 CHF von 400 CHF angehoben.


Am breiten Markt legen Ascom 6,4% zu. Die Beteiligungsgesellschaft Victory hält neu 20,1% am Telekommunikationsunternehmen. Am Markt werde nach dem Einstieg von Victory nun spekuliert, dass Ascom ein Teil des geplanten Industriekonglomerats werden könnte. Gemäss Analysten mache dies jedoch wenig Sinn, hiess es.


Geberit (+0,8%) steigen nach Umsatzzahlen leicht. Diese bestätigten die weiterhin erfreuliche Entwicklung, meinte ein Händler. Logitech (+3,4%) reagieren stärker auf die Publikation der Ergebnisse. Der Hersteller von Computerzubehör hat die Erwartungen der Analysten auf Stufe Umsatz nicht ganz erreicht, auf Gewinnebene aber übertroffen. Zudem wurde der Ausblick 2006/07 auf Gewinnstufe angehoben. Ein Analyst spricht von einem soliden Resultat.


Barry Callebaut (-0,3%) gehen dagegen leicht zurück, obwohl mit den Umsatzzahlen die Analysten-Schätzungen leicht übertroffen wurden.


Saurer rücken nach Umsatzzahlen +1,6% vor. Da Saurer im nächsten Jahr voll in OC Oerlikon konsolidiert werde, sollten die Zahlen aber vor allem einen positiven Einfluss auf OC Oerlikon haben, die 1,2% ansteigen. Elma verlieren nach dem Umsatzausweis 1,3%. (awp/mc/ab)

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