CH-Eröffnung: Gewinne auf breiter Front

Im Handel herrscht aber noch nicht vollständige Einigkeit, ob die Konsolidierung bereits abgeschlossen sei oder vor neuen Käufen eine deutlichere Korrektur abgewartet werden soll.


Akzente könnte am Nachmittag die EZB setzen. Dabei geht es allerdings weniger um den unverändert erwarteten Leitzins, als um die begleitenden Kommentare. Zudem sind von der langsam anrollenden Berichtssaison neue Impulse zu erwarten. So stehen heute zum Beispiel Roche im Fokus, nachdem die Tochter Genentech am Vorabend starke Zahlen gezeigt hatte.


Bis um 09.35 Uhr gewinnt der Swiss Market Index (SMI) 0,71% oder 62,99 auf 8’924,59 Punkte. Der breiter gefasste SPI rückt um 0,69% oder 48,05 Zähler auf 7’044,43 Punkte vor.


Roche gewinnen im SMI 1,5% auf 229,60 CHF. Die US-Tochter Genentech publizierte gestern Nacht für das vierte Quartal Umsatz- und Gewinnzahlen, die über den Erwartungen ausfielen. Nachbörslich gewannen Genentech bereits rund 1%. Auch Novartis (+0,4% auf 72 CHF) stehen höher und widerstehen somit einer Rückstufung des gesamten europäischen Pharmasektors durch Lehman Brothers.


Richemont gewinnen 1,1% auf 70,05 CHF und profitieren damit von einem positiven Trading-Statement der Konkurrentin Tiffany zum Weihnachtsgeschäft. Zudem sehen Analysten gute Chancen, dass der Tabakkonzern BAT zu einer aggressiveren Dividendenpolitik übergeht. Richemont ist zu rund 18% an BAT beteiligt.


Auch Swatch profitieren von den positiven Aussagen zum Weihnachtsgeschäft. Die Credit Suisse hat ihr Kursziel für den Swatch-Inhaber (+0,7% auf 269,50 CHF) auf 300 von 280 CHF erhöht. Die Namenaktie des Uhrenherstellers zielt mit plus 0,5% auf 54,70 CHF nach.


Bâloise (-1,1% auf 119,30 CHF) wurden mit deutlich Kurskonsequenzen von der amerikanischen Citigroup auf ‹Sell› gesenkt. Wie die Bâloise zählen auch Lonza (+0,2% auf 108,20 CHF) zu möglichen Opfern der bevorstehenden SMI-Abspeckung.


Demgegenüber finden Synthes (+1,5% auf 157,40 CHF) seit der Ankündigung durch die SWX immer mehr an Beachtung. Die Aktie sei aus ihrem vierjährigen Seitwärtskanal gegen oben ausgebrochen und habe den alten Widerstand bei 155 CHF überwunden.


In den Aktien der Bankenschwergewichte stellen Händler derzeit hohe Volumen fest. Nach Gewinnmitnahmen an der Vortagen rücken UBS um 0,6% auf 74,95 CHF und CS um 1% auf 84,50 CHF vor. Analysten rechnen sich deutlich höhere Dividendenausschüttungen für das abgelaufene Jahr aus.


Der Industriekonzern ABB (+0,4% auf 21,25 CHF) will nach fünf Jahren der Devestitionen wieder auf Einkaufstour gehen. «Ab 2007 sind wieder Zukäufe von über 1 Mrd EUR denkbar», sagte ABB-Konzernchef Fred Kindle im Interview mit der «Financial Times Deutschland». Einen Kauf von Sulzer – die alte Wirkungsstätte von Kindle – schloss der ABB-Chef jedoch aus.


Am breiten Markt (SPI) stehen Sulzer trotz dieser Absage Kindles 1,5% höher. Ein grosser Teil der jüngsten Kursgewinne bei Sulzer eben aufgrund der Gerüchte zu Stande gekommen, ABB interessiere sich für die Winterthurer.


Sika gewinnen 2,2%. Der Bauchemie- und Klebstoffhersteller übertraf am Morgen mit seinen Verkaufszahlen für das abgelaufene Jahr die Erwartungen der Analysten leicht.


OC Oerlikon (+0,7%) wird sich künftig neu strukturieren: Nach der Saurer-Übernahme wird das Unternehmen neu in fünf Divisionen aufgeteilt. (awp/mc/ab)

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