CH-Eröffnung: Knapp behauptet, Grossbanken unter Druck

Auch hätte die US-Leitzinssenkung kaum für neue Impulse gesorgt, seien doch die Märkte bereits in Erwartung des Entscheids gestiegen.

Im Fokus stehen Credit Suisse. Wie befürchtet hat die Finanzmarktkrise auch bei der Grossbank Spuren hinterlassen. Credit Suisse hat das dritte Quartal im Investment Banking zwar in den schwarzen Zahlen abgeschlossen, das Ergebnis aus laufender Geschäftstätigkeit vor Steuern lag jedoch deutlich unter den Erwartungen der Analysten.

Bis um 09.40 Uhr notiert der SMI um 0,10% oder 8,81 Punkte tiefer auf 9’010,76 Zähler. Der SLI sinkt um 0,12% auf 1’389,44 Stellen, der SPI um 0,06% auf 7’367,98 Zähler.

CS werden um 1,1% auf 77,05 CHF günstiger gehandelt. Der von der Grossbank zum dritten Quartal 2007 vorgelegte Reingewinn lag zwar im Rahmen der Erwartungen, die Gewinnentwicklung im Investment Banking, wo die Bank wegen der US-Subprime-Kirse Wertberichtigungen vornehmen musste, blieb indes hinter den Erwartungen zurück. Bezüglich des Ausblicks und der Kommentare zum Marktumfeld zeigt sich die CS etwas zuversichtlicher als Branchenkollegin UBS.

UBS (-1,6% auf 60,95 CHF) verlieren deutlicher. Die Bank hat am Dienstag ebenfalls einen grösser als erwarteten Verlust im Investment Banking im dritten Quartal ausgewiesen. Julius Bär (+1,2% auf 101,40 CHF) vermögen sich dagegen dem negativen Sog der Grossbanken zu entziehen und notieren mitunter an der SMI-Spitze.

Am Tabellenende finden sich Swisscom (-1,8% auf 420,50 CHF). Die Aktien der Telekommunikationsanbieterin werden von den schwächer als erwarteten Drittquartalsausweis der Tochter Fastweb gebremst.

Grössere Abschläge gibt es zudem für die Versicherungsvaloren, am deutlichsten bei Swiss Re (-0,9% auf 107,70 CHF) und Swiss Life (-0,9% auf 317,25 CHF).

Die grössten Kursavancen verbuchen dagegen Adecco (+1,7% auf 70,85 CHF). Der Vermittler temporärer Arbeitskräfte wird morgen den Drittquartalsausweis vorlegen. Analysten erwarten, dass die Zahlen in grösserem Masse durch Sonderposten beeinflusst werden. Auch die Schwergewichte Nestlé (+0,4% auf 536,50) und Roche (+0,4% auf 198,40 CHF) legen zu und stützen den Gesamtmarkt.

Im SLI verlieren Petroplus (-1,7% auf 98,90 CHF) am deutlichsten. Die Titel der Raffineriebetreiberin waren gestern Nachmittag deutlich eingebrochen, nachdem es einen Brand in der zum Konzern gehörenden Raffinerie im englischen Coryton gegeben hatte.

Am anderen Ende des SLI-Tableaus können sich Logitech (+1,7% auf 40,94 CHF) positiv in Szene setzten. Ciba (+0,3% auf 57,70 CHF) zeigen sich wenig beeindruckt durch eine Kurszielsenkung durch Vontobel.

Im breiten Markt legen Temenos (+4,7%) zu. Nach Vorlage der Drittquartalszahlen hat die UBS das Kursziel für den Titel auf 38 (36) CHF angehoben. Insbesondere der Reingewinn sei «überraschend» gut, ist im Kommentar zu lesen.

Panalpina (+0,9%) legen trotz unter Erwartung liegenden Neunmonats-Zahlen zu. Der Logistikkonzern zeigt sich aber zuversichtlich, die Ziele für 2007 angesichts der vorteilhaften Markttendenzen erreichen zu können.

Bei U-blox (+14,1%) setzt sich der Aufwärtstrend nach dem gestrigen Kursrückgang wieder fort. Advanced Digital Broadcast Holdings (ADB) notieren dagegen um 2,8% schwächer. Der Konzern rechnet für das Gesamtjahr 2007 mit Einmalkosten aus der Verlagerung der Produktion von Settop-Boxen nach Thailand.

(awp/mc/hfu)

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