CH-Eröffnung: Korrektur setzt sich fort – Nobel Biocare im Sinkflug

An der Wall Street weiteten sich die Verluste nach Europaschluss aber noch aus und auch an den asiatischen Märkten kam es zu starken Einbussen. Von den Einzeltiteln stehen Nobel Biocare nach schwachen Quartalszahlen massiv unter Druck.


Die Schuldenprobleme in der Eurozone lasten erneut stark auf dem Bankensektor. Eine Restrukturierung der griechischen Schulden und damit ein Teilausfall für private Banken sei nicht ausgeschlossen, hiess es. An der Börse hoffe man aber weiter auf eine rasche Lösung für Griechenland, heisst es. Entsprechend aufmerksam würden die heutigen Verhandlungen verfolgt, die dazu in Berlin stattfinden. Nach Handelsschluss richtet sich der Fokus dann auf den Zinsentscheid der US-Notenbank.


Bis um 09.30 Uhr verliert das Blue-Chips-Barometer SMI 0,40% auf 6’640,49 Punkte (bisheriges Tagestief 6’608). Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) sinkt um 0,64% auf 1’024,92 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,56% auf 5’880,69 Punkte.


Die Finanztitel stehen nach den gestrigen Kurseinbussen erneut unter Druck. Grössere Abgaben sind etwa bei den Grossbankenaktien Credit Suisse (-0,7%) und UBS (-0,7%) zu sehen. Aber auch Swiss Life (-1,0%) oder ZFS (-0,8%) verlieren weiter an Wert.


Die mit Abstand grössten Verluste müssen aber Nobel Biocare (-13,9%) hinnehmen. Der Hersteller von Dentalimplantaten hat mit den vorgelegten Quartalszahlen die Anleger enttäuscht. Sowohl mit dem Umsatz als auch mit dem EBIT wurden die Vorgaben klar verfehlt. Dass der Reingewinn über den Prognosen lag, ist einzig einem deutlich verbesserten Finanzergebnis zuzuschreiben.


Derweil werden Petroplus (-2,6%) von der Deutschen Bank mit «Hold» ins Ratinguniversum aufgenommen. Holcim verlieren 1,0%. Der mexikanische Konkurrent Cemex hat mit den vorgelegten Quartalszahlen die Erwartungen zwar erfüllt, musste die Absatzziele jedoch leicht nach unten anpassen. Adecco geben nach Zahlen des Mitbewerbers Randstad um 1,6% nach. Clariant sinken am Tag vor der Veröffentlichung des Quartalsberichts um 1,9%.


Auf der Gegenseite werden die wenigen Gewinner von Logitech (+0,9%) angeführt. Richemont (+0,8%) machen nach den grossen Abgaben des Vortages wieder etwas an Boden gut. Syngenta (+0,3%) hat mit dem brasilianischen landwirtschaftlichen Forschungsinstitut Embrapa eine Partnerschaft vereinbart.


Die defensiven Pharma-Schwergewichte Roche (unv.), Novartis (unv.) tendieren seitwärts, der grösste SMI-Titel Nestlé dagegen verliert 0,8%.


Im breiten Markt brechen Myriad um 7,1% ein. Die Mobiltelefon-Software-Herstellerin musste für das Geschäftsjahr 2009 einen deutlich höheren Verlust ausweisen als noch für das Jahr 2008. Rückläufige Umsätze und Restrukturierungskosten führten dazu.


Phoenix Mecano verlieren nach den starken Avancen des Vortages (+7,7%) heute wieder 0,5% auf 556,00 CHF. Der Komponenten-Hersteller hatte am Dienstag überzeugende Zahlen vorgelegt. In der Folge hat die UBS das Kursziel auf 640 (bisher 570) deutlich erhöht und die «Kauf»-Empfehlung bestätigt.


Grössere Abgaben sind etwa bei Kudelski (-5,6%), Tecan (-5,5%) oder Rieter (-5,1%) zu sehen. Raetia Energie gewinnen hingegen 6,9% und Cytos 3,0% hinzu. (awp/mc/gh/17)

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