CH-Eröffnung: Leicht schwächer – Julius Bär deutlich im Angebot

Eine gewisse Stütze bieten die defensiven Indexschwergewichte Nestlé und Novartis. Die US-Vorgaben zeigten derweil für den Handel an den europäischen Börsen von heute keine klare Tendenz auf, insofern seien zahlreiche Anleger nach der kleinen Korrektur am Vortag angesichts der zuvor lang anhaltenden Avancen zu weiteren Gewinnmitnahmen geschritten, hiess es unter Marktbeobachtern. Zudem habe die deutlich negative Vorgabe aus Tokio diese Entscheidung noch erleichtert. Am Nachmittag werden neue Impulse von der Veröffentlichung von US-Makrodaten erwartet. Es sind dies die Auftragseingänge für langlebige Güter im August, der Michigan-Index der Konsumentenstimmung im September sowie die Neubauverkäufe im August.


Das Blue-Chips-Barometer SMI sinkt bis um 09.30 Uhr um 0,53% auf 6’242,27 Punkten zu. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verliert 0,75% auf 961,62 Zähler, der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,50% auf 5’395,16 Punkte.


Charttechnisch gesehen sei der kurzfristige Trend neutral, solange der SMI über 6’250 verharre, eine Marke die derzeit getestet wird; die kurzfristigen Momentumindikatoren indessen seien negativ, so die ZKB in einem Kommentar. Unterstützung erhalte bei 6’250 (schwach), 6’020, 5’900, 5’820, 5’600, 5’530-5’550 Punkten. Auf Widerstand stösst der Leitindex bei 6’400, 6’650 sowie 6’800 Punkten.


Unter den SMI-/SLI-Werten liegt der Fokus heute ganz klar auf den Titeln der Julius Bär Holding (-5,1%). Der Vermögensverwalter hat vorbörslich mit neuen Informationen zur Strategie und den Finanzzielen sowie zur Abspaltung der GAM Holding aufgewartet. In bisher vorliegenden Analystenkommentaren werden die neuen Ziele der Julius Bär Gruppe für 2012 von der ZKB als «auf den ersten Blick nicht allzu ambitiös» beurteilt. Hingegen wird die Wahl von Asien als zweiter Heimmarkt als sinnvoll erachtet. Vor diesem Hintergrund seien die Anleger angesichts der höheren Erwartungen an die Finanzziele zu einigen Abgaben geschritten, so Marktbeobachter.


Unter den Finanztiteln geben weiter CS (-1,3%), Swiss Re (-0,9%) und Swiss Life (-0,9%) etwas überdurchschnittlich nach. UBS (-0,5%) und ZFS (-0,5%) halten sich besser.


Bei den zyklischen Titeln fallen Kühne+Nagel (-3,1%) durch vergleichsweise grössere Verluste auf. Eine Rückstufung der Logistiktitel durch die Citigroup auf neu «Hold» von bisher «Buy» habe Verkäufe ausgelöst, so Marktbeobachter. ABB (-1,3%), Holcim (-1,1%), Geberit (-1,0%) und Syngenta (-0,9%) gehören ebenfalls zu den etwas grösseren Verlierern. Holcim hat am Kapitalmarkt mit zehnjährigen Notes 750 Mio USD und mit einer 30jährigen Anleihe 250 Mio USD aufgenommen.


Unter den wenigen Gewinnern stechen OC Oerlikon (+0,8%) und Lonza (+0,7%) heraus. Als leichte Stütze erweisen sich die defensiven Nestlé (+0,1%) und Novartis (+0,1%), während Roche (-0,5%) belasten.


Im breiten Markt haben Gategroup (unverändert), Ems (+0,8%) und Global Natural (+6,4%) Zukäufe getätigt. Kudelski (-0,3%) berichtete von einem Lizenzvertrag mit Intel. Jelmoli-Grossaktionär Fust dient nun SPS seine Aktien an, womit der Zusammenschluss der beiden Immobiliengesellschaften auf der Zielgerade sein dürfte. In der Folge können Jelmoli (+1,3%) und SPS (+1,4%) zulegen. (awp/mc/ps/15)

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