CH-Eröffnung: Negativ – Syngenta erneut gefragt

Es fehlten weiterhin die Impulse, um den Markt tatkräftig zu unterstützen und die Anleger zurück zu holen. Die Berichtssaison läuft erst in der kommenden Woche an, entsprechend dürftig ist die Nachrichtenlage bei den Unternehmen. Von Konjunkturseite gab es zunächst Daten aus der Schweiz, wonach die Inflation weiter zurückgeht. Es folgen Informationen aus der Eurozone sowie aus den USA zu den wöchentlichen Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe sowie den Verbraucherkrediten November. Mit Interesse blicken die Anleger zudem auf die Rede des EZB-Präsidenten Jean-Claude Trichet am Abend.


Bis um 09.35 Uhr verliert der SMI 56,74 Punkte oder 0,98% auf 5’704,95 Punkte. Der 30 Titel umfassende SLI steht 1,09% tiefer bei 821,75 Punkten und der breite SPI verliert 0,92% auf 4’713,22 Punkte.


Die grössten Abgaben unter den 30 Bluechips verzeichnen Petroplus (-3,1% auf 24,14 CHF). Analysten verweisen auf einen Brand in der Ingolstädter Raffinerie in der Nacht zu heute. Auch wenn das Feuer relativ schnell unter Kontrolle gebracht worden sei, werten sie die Nachricht als negativ. Immerhin sei der Zwischenfall jedoch im vergleichsweise schwachen ersten Quartal geschehen, heisst es.


Deutliche Einbussen gibt es auch bei Nobel Biocare (-3,4% auf 23,20 CHF) sowie bei Balôise (-2,9% auf 79,80 CHF) und ZFS (-2,7% auf 233,60 CHF). Etwas besser stehen Swiss Life (-1,2% auf 78,40 CHF) und Swiss Re (-1,2% auf 51,80 CHF) da. CS (-2,9% auf 29,90 CHF) verlieren stärker als UBS (-1,3% auf 15,64 CHF). Julius Bär setzen sich mit -0,5% auf 42,82 CHF nach oben ab.


ABB (-2,6% auf 15,92 CHF) werden ebenfalls tiefer gestellt. Der Industriekonzern hat ein bisher zu 21% gehaltenes Gemeinschaftsunternehmen in Finnland vollständig übernommen. Die Transaktion soll im ersten Quartal 2009 abgeschlossen werden, zum Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht.


Kühne + Nagel (-1,7% auf 72,10 CHF) leiden unter einer negativen Branchenstudie von Morgan Stanley. Die Analysten haben das Kursziel auf 67 (90) CHF gesenkt und das Rating «Equalweight» bestätigt. Für den SPI-Titel Panalpina (-4,0% auf 61,80 CHF) gab es dagegen eine Absenkung auf «Underweight» bei einem neuen Kursziel von 48 (106) CHF. Auch auf Geberit (-1,5% auf 121,50 CHF) lastet eine Kurszielsenkung durch die US-Bank.


Von den grosskapitalisierten Werten halten sich Nestlé bei -1,4% auf 41,86 CHF. Marktteilnehmer verweisen auf eine Studie der UBS. Die Bank rechnet für das Jahr 2009 bei dem Nahrungsmittelkonzern mit einer starken Abschwächung des Umsatzwachstums und hat die Gewinnschätzungen entsprechend reduziert.


Novartis geben 0,6% auf 53,55 CHF ab, Roche legen dagegen 0,4% auf 170,50 CHF zu. Händler werten Nachrichten aus den USA als weitgehend positiv für den hiesigen Biotechnologie- und Pharmasektor. Dort hatte Merck & Co über weitere Akquisitionspläne informiert, zudem verhandelt der Pharmariese Wyeth mit der niederländischen Crucell über einen Kauf. Auch zu Actelion (-0,3% auf 60,20 CHF) hatte es entsprechende Übernahmespekulationen gegeben.


Syngenta (+2,4% auf 229,90 CHF) können nach den gestrigen Avancen infolge der positiven Zahlen des US-Wettbewerbers Monsanto erneut zulegen und rangieren an der Tabellenspitze im SMI/SLI. Die Analysten von Merrill Lynch haben das Kursziel auf 230 (210) CHF erhöht und das Rating «Neutral» bestätigt.


Im breiten Markt rücken Emmi 1,1% vor. Die Milchverarbeiterin baut das Käsegeschäft in den USA aus und übernimmt rückwirkend auf Anfang Jahr den amerikanischen Käsespezialisten Roth Käse.


Elma dagegen verlieren 1,0%. Ab Mitte Januar führt das Unternehmen aufgrund eines «starken Auftragsrückgangs» Kurzarbeit ein. Walter Meier notieren gar um 3,3% im Minus. Der Mischkonzern hat erneut Änderungen in der Konzernstruktur angekündigt und will die Konzernleitung ausbauen. Noch grössere Einbussen gibt es bei Meyer Burger (-7,0%) nach der gestrigen Gewinnwarnung. (awp/mc/ps/16) 

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