CH-Eröffnung: Schwach – UBS und Pharmawerte im Fokus

Die Schwäche der amerikanischen Märkte setzte sich am Montag in Asien fort, wo die Märkte deutlich im Minus schlossen. Insgesamt wird am Markt von «düsteren Aussichten» gesprochen. Erschwerend komme hinzu, dass das G-20-Treffen in Südkorea ergebnislos beendet worden sei. Es fehle eine entschlossene Führung der Politik angesichts der vielen Krisen, heisst es. Daneben belaste der weiter nachgebenden Euro und die fallenden Rohstoffpreise.


Das Blue-Chips-Barometer SMI sinkt bis 09.30 Uhr um 0,42% auf 6’272,76 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verliert 0,45% auf 954,11 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,46% auf 5’520,48 Punkte.


Angesichts der eher nachrichtenarmen Tagesagenda richtet sich der Blick der Anleger mitunter auf die Pharmawerte Roche (-0,9%) und Novartis (+0,1%). Beide Konzerne hatten übers Wochenende an der Krebsforschertagung ASCO in Chicago neue Studiendaten präsentiert.


Roche hat in einer Phase-III-Studie für Avastin bei Eierstockkrebs gute Detail-Studienergebnisse bekannt gegeben. Novartis hat unter anderem erfolgreiche Studiendaten zu Zometa und Afinitor präsentiert. Gleichzeitig hat Konkurrent Bristol-Myers Squibb Daten vorgelegt, wonach das Krebsmittel Sprycel zur Behandlung von Leukämie dem Novartis-Konkurrenzmittel Gleevec überlegen zu sein scheint.


Weiter im Fokus stehen auch UBS im Zusammenhang mit der politischen Aufarbeitung des Staatsvertrages. Heute beginnt der Nationalrat diesbezüglich seine Beratungen. Offensichtlich hat die UBS-Spitze um Kaspar Villiger und Oswald Grübel einen Schritt auf die Politik zu gemacht. In einem Brief an Bundespräsidentin Doris Leuthard und die Geschäftsprüfungskommissionen hat sich die Grossbank bereit zum Gespräch erklärt. UBS (+0,3%) gehen im Plus um, während CS (-0,2%) und Julius Bär (-1,3%) im Minus notieren.


Die Assekuranzen Swiss Life (-1,1%), Baloise (-0,7%), ZFS (-0,4%) und Swiss Re (-0,1%) verlieren unterschiedlich stark. ZFS hat eine Mehrheitsbeteiligung an der indonesischen PT Mayapada Life erworben und vollzieht so den Eintritt in den indonesischen Lebensversicherungsmarkt. Für Swiss Re hat Morgan Stanley in Erwartung positiver Katalysatoren das Kursziel erhöht.


Am Tabellenende stehen konjunktursensitive Titel wie Adecco (-1,4%), Logitech (-1,3%) oder Clariant (-1,1%). Swatch (-0,7%) verlieren etwas moderater. Konzernchef Nick Hayek hat in der Wochenendpresse erneut ein neues Rekordergebnis für 2010 in Aussicht gestellt. Richemont verbilligen sich um 0,8%.


Holcim (+0,1%) zeigen sich dagegen kaum verändert. Der Zementhersteller will seine CO2-Emissionen bis 2015 um 25% senken. Das bisherige Ziel, eine Verminderung der Netto-CO2-Emissionen pro Tonne Zement um 20% per Ende 2010, sei bereits erreicht worden, so der Konzern. Goldman Sachs hat das Kursziel für die Holcim-Titel nach unten revidiert, was die tieferen Zementvolumen und -Preise reflektiere, heisst es.


Zu den stärksten SMI/SLI-Werten zählen neben UBS auch Syngenta (+0,3%) und Lonza (+0,2%). Lonza hat eine weltweite, exklusive Lizenz- und Vertriebsvereinbarung mit der amerikanischen California Stem Cell Inc. abgeschlossen. Die beiden Unternehmen wollen Produkte zur Verbesserung der Arzneimittelforschung und zur weiteren translatorischen Forschung und Entwicklung bereitstellen.


Am breiten Markt verlieren Dufry 1,3%. Reisedetailhändler hat im Zusammenhang mit dem drohenden Verlust einiger Konzessionen am Flughafen von Rio de Janeiro einen ersten Erfolg erzielt und kann die Konzessionen vorläufig behalten. (awp/mc/ps/11)

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