CH-Eröffnung: Schwach – warten auf den Bailout

«Vielleicht ändert sich ja das Bild am Nachmittag bereits wieder», sagten Marktteilnehmer. Neue Berichte zum Bailout könnten am Nachmittag erneut Short-Eindeckungen auslösen, gerade der Freitag sei ja der klassische Tag für Short-Covering. Es sei also mit Schwankungen und Überraschungen zu rechnen.


Bis um 09.45 Uhr büsst der SMI 105,27 Punkte oder 1,52% auf 6’840,22 Punkte ein. Der 30 Titel umfassende, gekappte SLI sinkt um 1,56% auf 1’018,39 Punkte und der breite SPI um 1,32% auf 5’735,87 Punkte.


Es liegt schon fast in der Natur der Sache, dass die UBS-Aktien das eine oder das andere Ende der SMI-Rangliste zieren. Heute haben UBS (-3,8% auf 20,30 CHF) die rote Laterne gefasst, gefolgt von Julius Bär (-2,5% auf 60,15 CHF) und CS (-2,6% auf 54,55 CHF). Die Grossbankenaktien hatten gestern in Hoffnung auf die US-Regierung deutlich zugelegt.


Die Versicherer sehen einen Abschlag von 2,1% auf 64,20 CHF 1,1% bei Swiss Re. Der US-Broker Merrill Lynch hat ein kritisches Augu auf Schweizer Versicherer geworfen und in der Folge das Kursziel für Swiss Re gesenkt. ZFS wurde hingegen vom gleichen Haus hochgestuft und rücken in der Folge um 0,2% auf 313,50 CHF vor. Das Unternehmen dürfte mindestens punkto Marktanteil und/oder Kunden von den Turbulenzen bei AIG profitieren, so die Begründung.


Der Personaldienstleister Adecco (Aktie: -1% auf 59,30 CHF) musste in den ersten beiden Monaten des dritten Quartals einen Umsatzrückgang von 3% hinnehmen. Auch im weiteren Jahresverlauf rechnet das Unternehmen mit anhaltend schwachen Märkten. Trotzdem wird das EBITA-Margenziel für das Jahr 2009 bekräftigt. Dies dürfte nach Ansicht von Händlern die Anleger kaum beruhigen.


Die am Vortag gesuchten defensiven Schwergewichte können sich dem schwachen Markt nur bedingt entziehen: Roche (-1,2% auf 176,20 CHF), Novartis (-1,4% auf 59,55 CHF) und Nestlé (-0,9% auf 47,28 CHF) gehen deutlich tiefer um. Novartis hat in Europa eine positive Empfehlung für die Zulassung von weiteren Medikamenten zur Behandlung von Diabetes Typ 2 erhalten.


Unter Druck stehen auch konjunktursensitive Werte wie ABB (-2,1% auf 22,06 CHF), Geberit (-2,7% auf 146,50 CHF) und Holcim (-1,8% auf 84,10 CHF). Letztere wurden von der ZKB auf Marktgewichten zurückgestuft. Für eine nachhaltige Überperformance sind nach Ansicht der ZKB-Analysten Verbesserungen im konjunkturellen Umfeld unabdingbar. Vorderhand würden die Rahmenbedingungen jedoch schwierig bleiben.


Im breiten Markt feiert des Solarkontraktor Edisun seinen Börsengang. Die Papiere des erstmals an der Schweizer Börse SWX gehandelten Unternehmens starteten mit einem Eröffnungskurs von 108 CHF in den Handel, nach einem Emissionspreis von 105 CHF. Zum Berichtszeitpunkt tendieren die Titel bei 109,30 CHF. Das IPO stand allerdings unter einem wenig guten Stern, kam doch der Ausgabepreis war am untersten Ende der Spanne zu liegen und auf die Platzierung einer Mehrzuteilung wurde verzichtet.


Dem Fleischverarbeiter Bell (Aktie noch ungehandelt) ist mit dem Kauf der deutschen Zimbo ein in seiner Expansionsstrategie gelungen. Der Umsatzanteil ausserhalb der Schweiz auf über 25% erhöht und der höhermargige Charcuterie-Bereich wird deutlich weiter ausgebaut.


Die EnBW-Tochter Energiedienst (Aktie unverändert bei 61,50 CHF) hat die EnAlpin AG übernommen. Analysten sprechen von einem «attraktiven» Zukauf. (awp/mc/gh/13)

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