CH-Eröffnung: Schwächer – Bankenwerte mit deutlichen Abgaben

Hierzulande belastet die Affäre um gestohlene Bankdaten das Sentiment. Dies gilt auch für Julius Bär, obwohl Analysten von einem soliden Ausweis des Vermögensverwalters für 2009 sprechen. Syngenta verzeichnen dagegen nach Zahlen deutliche Aufschläge. Bis zu neuen Impulsen aus den USA rechnen die Händler vorerst mit Zurückhaltung.


Um 09.30 Uhr verliert der SMI 0,64% auf 6’355,55 Punkte, zwischenzeitlich ist das Bluechips-Barometer auf den tiefsten Stand seit Anfang Jahr gerutscht (6’336,80). Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gibt um 1,02% auf 967,56 Punkte nach und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,73% auf 5’490,79 Punkte.


Syngenta (+1,5%) sind gegen den Trend Spitzenreiter im SMI/SLI. Mit den veröffentlichten Zahlen für 2009 konnte sich der Saatgut- und Pflanzenschutz-Anbieter in einem schwierigen Marktumfeld behaupten und weitgehend die Erwartungen übertreffen, heisst es in Analystenkommentaren. Als Kurstreiber nennen die Experten zudem den positiven Ausblick.


Julius Bär (-2,9%) verlieren deutlich an Terrain, nachdem der Vermögensverwalter den Abschluss für das Geschäftsjahr 2009 vorgelegt hat. Die Abgaben werden im Handel vor allem auf das Fehlen positiver Überraschungen zurückgeführt. Daher würden auf dem aktuellen Kursniveau Kaufimpulse fehlen, zumal der unerwartet tiefe Nettoneugeldzufluss auf den Notierungen laste, so Marktbeobachter. Am Vortag hatten die Titel 3,6% verloren.


Die Grossbanken werden ebenfalls tiefer gestellt, UBS um 1,4% (Vortag -4,8%) und Credit Suisse um 2,8% (Vortag -7,4%). Die Credit Suisse ist einem Zeitungsbericht zufolge von der Steueraffäre betroffen. Die Daten auf der CD stammten nach Angaben mehrerer Quellen aus dem Bankhaus, schreibt die «Süddeutsche Zeitung».


Zykliker schneiden unterdurchschnittlich ab, Richemont etwa mit -2,9%. Der weltweit grösste Luxusgüterkonzern und Branchennachbar LVMH konnte mit den am Vorabend vorgelegten Zahlen die Erwartungen nicht ganz erfüllen, vor allem beim organischen Umsatzwachstum.


Swatch verlieren gar 3,7%. Der Uhrenkonzern zieht die Publikation des Jahresergebnisses 2009 auf den kommenden Dienstag vor. Analysten gehen jedoch von guten Zahlen aus und erwarten, dass das Unternehmen auf einen starken Jahresstart hinweist.


Sehr tief stehen noch Holcim (-2,6%), Clariant (-2,6%) sowie Petroplus (-4,3%) nach dem Zahlenausweis vom Donnerstag.


ZFS verlieren 0,4%. Jefferies hat im Anschluss an das Jahresergebnis des Versicherers das Rating auf «Buy» von bisher «Hold» heraufgestuft und das Kursziel erhöht. Bâloise geben um 0,5% nach. Swiss Re (-1,9%) und Swiss Life (-2,1%) verlieren stärker.


Die meisten defensiven Werte finden sich im oberen Tabellendrittel, vor allem Novartis (+1,0%). Der Pharmakonzern hatte ein Treffen für Sell-Side-Analysten mit dem Management organisiert. Für Roche (unv.) gibt es nach der Zahlenvorlage am Mittwoch zwei Kurszielerhöhungen. Nestlé (-0,9%) fallen etwas zurück.


Swisscom legen 0,2% zu. Nobel Biocare (Aktie -1,8%) hat eine weitere Kooperation mit einem Anbieter von Dentalmaterialien unterzeichnet, Analysten werten dies als neutral.


Im breiten Markt haben einige Unternehmen Zahlen präsentiert. Noch ungehandelt sind GKB PS, PEH und Bondpartners, während Belimo um 0,9% vorrücken.


Bei Global Natural Resources (Aktie -0,5%) ist CEO Clemente Signoroni per sofort zurückgetreten. Kudelski verlieren 1,1%, der Technologiekonzern arbeitet künftig mit Samsung Electronics America zusammen.


Tecan (Aktie +0,3%) hat eine Vereinbarung über fünf Jahre für die Lieferungen von OEM-Instrumenten abgeschlossen. (awp/mc/ps/12)

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