CH-Eröffnung: Schwächer – Finanzwerte weiter unter Verkaufsdruck

In Asien gaben die Börsen zum ersten Mal seit sechs Sitzungen nach. Sie folgten damit den eher enttäuschenden Vorgaben von Wall Street und den überraschend schwachen Aufträgen im Maschinenbau in Japan, sagt ein Händler. Von der anstehenden EZB-Sitzung erwarten Marktbeobachter keine Überraschung und gehen von einem unveränderten Leitzins von 1,00% aus. Neue Impulse könnten dann am Nachmittag aus den USA kommen. Dort werden die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten veröffentlicht.


Bis um 09.30 Uhr verliert das Blue-Chips-Barometer SMI um 0,81% auf 6’788,38 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) steht um 0,81% tiefer bei 1’049,75 Punkten und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,75% tiefer bei 5’967,63 Punkten.


Bei den Einzelwerten ist die Nachrichtenlage dünn. Auf der Verliererseite weit oben stehen Holcim (-1,5%). Die Analysten der ZKB stufen Holcim von «Übergewichten» auf «Marktgewichten» zurück und ersetzen den Titel im Aktienportfolio Schweiz und International durch ABB (-1,4%).


Syngenta (-1,3%) setzen die Abwärtsbewegung des Vortags fort. Händlern zufolge nahm der Markt die Papiere des Agrochemiekonzerns für eine Gewinnwarnung bei Monsanto in Sippenhaft.


Die Börsenschwergewichte Nestlé (-0,7%), Roche (-0,5%) und Novartis (-0,5%) geben mit ihren Abschlägen dem Markt wenig Raum für Kursaufschläge. Vor dem Gericht für den südlichen Bundesbezirk New York hat am Mittwoch die Auswahl der Jury in der Sammelklage gegen Novartis begonnen. Dem Pharmaunternehmen wird vorgeworfen, bewusst weibliche Mitarbeiterinnen diskriminiert zu haben.


Die Titel aus der Finanzbranche stehen ebenso auf der Verliererseite. Die Grossbankentitel von UBS (-1,2%) und CS (-1,0%) verbilligen sich dabei etwas deutlicher als Julius Bär (-0,2%) und GAM (-0,4%).


Die Versicherungstitel Swiss Life (-0,2%) und ZFS (-0,8%) sowie Swiss Re (-1,2%) verzeichnen ebenso Abschläge. Swiss Re hat das im August 2007 lancierte Aktienrückkaufprogramm per 7. April definitiv abgeschlossen. Insgesamt kaufte der Rückversicherer über die zweite Handelslinie 26’230’000 Aktien für 2,1 Mrd CHF zurück.


Die am Vortag wegen Gewinnmitnahmen unter Druck geratenen Titel der Luxusgüterbranche Swatch (-0,7%) und Richemont (-0,8%) geben weiter nach.


Die Titel von Givaudan (+0,2%) – das Unternehmen legt am Freitag Erstquartalszahlen vor – sind gegenwärtig die einzigen Gewinner unter den Blue Chips. Die Experten von Merrill Lynch erhöhen das Kursziel der Titel auf 1’040 (980) CHF und bestätigen die Anlageempfehlung «Buy».


Kühne + Nagel sinken um 0,2%. Die Analysten der UBS haben ihre EPS-Schätzungen für 2010-2012 um 1-2% und auf Basis einer positiven Entwicklung der Fracht-Raten auch das Kursziel auf 122 CHF von bisher 108 CHF erhöht. Das Rating «Neutral» wurde bestätigt. Die Konkurrenzpapiere von Panalpina verlieren 2,7%.


In der zweiten Reihe legten Orell Füssli (-0,7%) Zahlen vor. «Das Ergebnis brachte keine Überraschungen und wurde von Einmalerträgen gestützt», heisst es von der Bank Vontobel. Deutlich nach oben geht es bei Canon (Schweiz) (+7,0%) und New Value (+4,2%). Die Beteiligungsgesellschaft erzielte im Geschäftsjahr 2009/10 (per 31.03.) einen provisorischen Gewinn von 5,5 Mio CHF nach einem Reinverlust von 13,99 Mio CHF im Vorjahr.


Die grössten Verlierer sind derweil Mindset (-3,9%) und Bellevue Group (-3,2%) sowie Temenos (-4,6%), deren Rating von einem Analystenhaus nach Händlerangaben gesenkt wurde. (awp/mc/ps/11)

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