Danach sind die Anleger jedoch schnell wieder zu Käufen geschritten, und die Mehrzahl der SMI-/SLI-Titel notiert in der Pluszone. Deutlichere Gewinne werden alledings durch Abgaben in Roche und Novartis verhindert.
Die Vorgaben sind denn auch für den heutigen Handelstag wieder nicht allzu schlecht. So sind die wichtigsten US-Aktienindizes am Donnerstag – getrieben von Hoffnungen auf eine wieder freundlichere Wirtschaftsentwicklung – mit deutlichen Avancen aus dem Handel gegangen, wenn es auch dort am Schluss zu einigen Gewinnmitnahmen gekommen ist. In Japan legte der Nikkei-Index am Freitag um gegen 2% zu. Mit Interesse warten die Anleger auch auf den Nachmittag, werden doch diverse US-Makrodaten veröffentlicht (u.a. BIP, Arbeitskosten, Einkaufsmanager-Index etc.), die den Kursverlauf beeinflussen könnten.
Der SMI legt bis um 09.30 Uhr 0,14% auf 5’941,21 Punkte zu. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt 0,21% auf 888,66 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,14% auf 5’096,53 Punkte.
Aus charttechnischer Sicht sei der Markt überkauft. Entsprechend sei eine Korrektur zu erwarten, so Marktbeobachter. Diese könne bis auf ein Niveau von 5’800 oder gar bis 5’500 Punkte des SMI führen. Allerdings sind warnende Stimmen schon seit Wochen zu hören und trotzdem hat sich der Markt nur nach oben bewegt. Auf den nächsten Widerstand stossen sollte der SMI bei 6’020 Punkten.
Unter den SMI-/SLI-Titeln fallen erneut zyklische Valoren und Finanztitel durch Avancen auf. So schliessen Clariant (+5,5%) an die Vortagesgewinne nach der Publikation der H1-Zahlen an. Die Titel sind von der Bank Vontobel zudem auf «Buy» hochgestuft worden. Lonza (+1,3%), Syngenta (+1,1%), OC Oerlikon (+0,6%), Givaudan (+0,4%, H1-Zahlen nächste Woche) und Petroplus (+0,4%, Zahlen nächste Woche) legen ebenfalls etwas deutlicher zu.
ZFS (+1,1%, Zahlen nächste Woche), Swiss Life (+0,6%) und Julius Bär (+0,5%) sind unter den Finanzwerten die gesuchtesten Titel. UBS (+0,8%) stehen weiter im Fokus der Anleger stehen. Auf den Nachmittag ist eine erneute Telefonkonferenz der im US-Rechtsstreit involvierten Parteien angesetzt.
News gibt es von Roche (-0,7%). Einerseits vermeldete der Pharmakonzern gute Studienresultate für das Medikament Lucentis bei Netzhautvenenverschluss, zudem wurde mitgeteilt, dass die US-Gesundheitsbehörde FDA einen erneuten Zulassungsantrag für Actemra akzeptiert hat. Von den Lucentis-Daten wird auch Novartis (-0,6%) profitieren, da das Pharma-Unternehmen die Rechte am Medikament ausserhalb der USA besitzt.
Holcim (unverändert) zieht die Konsequenzen aus der Verstaatlichung seiner Gruppengesellschaft in Venezuela und verkauft seine Beteiligungen in Panama, der Dominikanischen Republik und Haiti per Ende Juli an die kolumbianische Baustoffgruppe Argos für 157 Mio USD.
Ansonsten sind es vor allem Unternehmen aus der zweiten Reihe, die heute im Blick der Investoren sind. So hat der Bauchemiehersteller Sika (-1,1%) deutlich unter der Rezession gelitten. Die Graubündner Kantonalbank (+0,5%) macht trotz schwierigen Finanzmarktbedingungen weitere Fortschritte. Auch die Beteiligungsgesellschaften Pargesa (+0,1%) und HBM Bioventures (+0,1%) haben Halbjahres- oder Quartalsresultate veröffentlicht.
Zudem hat die Bank Vontobel (+4,8%) die Übernahme der Schweizer Tochter der deutschen Commerzbank vermeldet und ist von der Bank Sarasin auf «Buy» hochgestoft worden. Cytos (+11,7%) hat gute Phase-IIb-Studienergebnisse mit einem Allergiemedikament bekannt gegeben und sieht den Produktkandidaten als attraktiv an für eine Partnerschaft mit einer führenden Pharmafirma. (awp/mc/ps/15)
