CH-Mittag: Auf Erholungskurs – Swatch und Finanzwerte gesucht

Allerdings seien die Aktivitäten gering und die Volumen nach wie vor «beinahe beängstigend klein». Was darauf schliessen lasse, dass die Verunsicherung der Anleger noch nicht ganz beseitigt sei.


Solange keine negativen Überraschungen reinkämen, werde sich der Markt gut halten, so der Händler weiter. «Es braucht aber nur wenig und wir sind wieder auf Abwärtskurs.» Für den weiteren Verlauf rechnet er mit einem ruhigen Handel, Konjunkturdaten aus den USA stehen heute keine auf dem Programm.


Der Bluechipindex SMI klettert bis um 11.50 Uhr 69,99 Punkte oder 0,8% auf einen Stand von 8’787,62 Punkten. Der breiter gefasste Swiss Performance Index (SPI) gewinnt 55,75 Punkte bzw. 0,8% auf 7’018,7 Zähler.


Von den Bluechips stehen Swatch (I: +2,4% auf 310,30 CHF; N: +2,0% auf 62,70 CHF) weiterhin an der Tabellenspitze. Der Luxusgüterkonzern hat mit den Jahreszahlen 2006 die Markterwartungen übertroffen, auf offene Ohren stossen zudem die Dividendenerhöhung, das Aktienrückkaufprogramm über 400 Mio CHF und die Aussichten für 2007. Auch Branchenkollegin Richemont (Aktie: +1,6% auf 66,70 CHF) profitiert vom positiven Sentiment.


SGS (Aktie: +1,2% auf 1’415,00 CHF) hat ebenfalls ein Aktienrückkaufprogramm über maximal 250 Mio CHF angekündigt ab dem 22. März via erste Handelslinie angekündigt. Der Warenprüfer besorge sich Akquisitionswährung heisst es am Markt. Schon seit längerem gilt eine Übernahme des französischen Bureau Veritas als naheliegende Transaktion.


Von den Finanzwerten, die nach einer schwachen Vorwoche insgesamt von Anlegerinteresse profitieren, stehen Bâloise (+1,7% auf 123,90 CHF) vor Publikation der Jahreszahlen am Mittwoch im Blick. Auch ZFS, Swiss Life und Swiss Re legen über ein Prozent zu.


Gezogen wird der Markt aber von den Grossbankenwerten UBS (+1,7% auf 70,30 CHF), auch CS klettern mit plus 1,4% auf 85,30 CHF überdurchschnittlich. Die Fusionsgerüchte um ABN Amro und Barclays sorgten für Phantasien, sagte ein Händler. Die CS baut zudem laut Wochenendpresse in der Schweiz 220 Stellen im Informatikbereich ab.


Auf der anderen Seite des SMI-Tableaus lasten dagegen Novartis mit Abgaben von 0,3% auf 68,70 CHF auf dem Markt; auch der Roche-‹Bon› zählt mit einem Aufschlag von 0,3% auf 212,30 CHF zu den schwächeren Titeln. Die Anleger hätten angesichts der sich abzeichnenden Erholung etwas Interesse an den defensiven Werten verloren, heisst es am Markt. Nestlé notieren zur Berichtszeit 0,4% höher auf 466,50 CHF.


In der Verlustzone gehen neben Novartis noch Nobel Biocare (-0,3% auf 420,00 CHF) und Givaudan (-0,2% auf 1’077,00 CHF) um.


Titel wie Clariant (+1,5% auf 20,20 CHF) oder Synthes (+0,9% auf 150,20 CHF) werden in nur kleinen Volumina gehandelt, entsprechend volatil präsentiert sich ihre Kursbewegung.


Die Telekomaktien von Swisscom gewinnen 0,8% auf 438,50 CHF. Lehman Bros haben ihr Rating auf ‹Equal Weight› von ‹Underweight› angehoben, das Kursziel beträgt 490,00 CHF.


Am breiten Markt steigen Schmolz+Bickenbach 5,0%. Der Stahlproduzent der am Mittwoch Zahlen vorlegt, erwartet laut seinem CEO 2007 einen Rekordgewinn. Sulzer (+1,9%) setzen einmal mehr ihren gerüchtegetriebenen Gewinnkurs fort. Sika klettern nach Bekanntgabe des Verkaufs des Bereiches bituminöse Beschichtungen in Deutschland um 3,9%.


Rückversicherer Converium (Aktie +0,2%) hat am Morgen die Ziele bis 2009 bekräftigt, die Scor-Offerte wird weiterhin abgelehnt. Der Gewinn von Vontobel (Aktie +0,4%) soll gemäss CEO im zweistelligen Prozentbereich wachsen.


Für Kuoni (+2,4%) haben UBS, Société Générale und Citigroup ihr Kurziel erhöht. Eine Zusammengehen mit der der britischen First Choice ist nun definitiv vom Tisch, nachdem diese nun mit der Touristiksparte der deutschen TUI fusioniert wird. Für Geberit (+0,4%) wurde das Kursziel durch UBS und Goldman Sachs gesenkt.


Negativ tendieren die Aktien von Verschlüsselungstechniker Kudelski (-0,1%). Das ‹gehackte› Digital-TV-Verschlüsselungssystem der Cablecom stammt vom Lausanner Konzern, wie am Wochenende bekannt wurde. (awp/mc/th)

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