CH-Mittag: Gehalten – Nobel Biocare weiterhin schwach

Nachdem sich am Morgen einige Käufer gezeigt hätten, fehlten nun die Anschlusskäufe. Insbesondere die Institutionellen würden nach wie vor zurückstehen, womit dem Markt eine solide Basis fehle.


Der Handelstag werde sich wohl erst mit der Eröffnung der Wall Street entscheiden, so der Händler. «Es kommt für den weiteren Verlauf der Märkte auf die USA an.» Sollte sich dort die Negativtendenz von letzter Woche fortsetzen, könnte das auch in Europa die Stimmung wieder deutlich sinken lassen.


Der Blue Chip-Index SMI steht um 11.30 Uhr 0,07% oder 6,15 Punkte höher auf 8’711,72 Stellen. Der 30 Titel umfassende neue Swiss Leader Index (SLI) steigt mit +0,3% auf einen Stand bei 1’341,24 Stellen. Der breiter gefasste Swiss Performance Index (SPI) gewinnt um 0,05% auf 7’132,88 Punkte.


Grösste Verlierer sind weiterhin Nobel Biocare (-2,2% auf 356,50 CHF) nach Ernennung von Domenico Scala zum neuen CEO. Der ehemalige Syngenta-Mann löst per 1. September Heliane Canepa ab, die sich vollständig aus dem Unternehmen zurückzieht. Die Nobel Biocare-Aktien hatten bereits in der Vorwoche über 8% verloren, auch nach dem Wechsel an der Konzernspitze kommt die Aktie nicht zur Ruhe.


Einerseits wird kritisiert, der ehemalige Syngenta-Finanzchef Scala sei ein weitgehend unbeschriebenes Blatt im Medizinaltechnikgeschäft, andererseits bestehen zahlreiche Unsicherheiten bezüglich der Marktentwicklung in den USA sowie der Zulassung der Produkte ‹NobelDirect› und NobelPerfect› in Schweden.


Mit Abstand die grössten Gewinne zeigen dagegen ABB, die 2,7% auf 28,60 CHF vorrücken. Die Deutsche Bank hat ihr Kursziel für die Titel erhöht. Über ein Prozent im Plus notieren auch die Chemiewerte Syngenta (+1,9% auf 226,80 CHF) und Lonza (+1,3% auf 114,20 CHF) sowie Adecco (+1,4% auf 83,00 CHF).


Nachfrage verzeichnen die Versicherer: Rückversicherer Swiss Re (Aktie +0,7% auf 102,00 CHF) hat sich laut Pressemeldungen aus dem Bieterrennen um den britischen Lebensversicherer Abbey Life zurückgezogen. ZFS gewinnen 1,0% auf 349,30 CHF, Swiss Life kommen 0,7% auf 297,50 CHF voran. Einzig Bâloise fallen mit minus 0,8% auf 111,10 CHF ab.


Die Holcim-Aktie (-0,1% auf 126,30 CHF) ist leicht in die Verlustzone abgerutscht. Eine US-Tochter des Zementkonzerns muss in einem Vergleich 50 Mio USD entrichten. Die Citigroup ihr Kursziel für Holcim erhöht.


Hauptverantwortlich für die Schwäche im SMI sind jedoch die grossen Finanzwerte, denen die Investoren weiterhin nicht zu trauen scheinen. UBS gehen 0,9% auf 65,50 CHF zurück, CS verlieren 1,0% auf 77,70 CHF. Die Société Générale hat ihre Kursziele für die beiden Aktien zurückgenommen.


Julius Bär stehen zur Berichtszeit unverändert auf 82,50 CHF. Diverse Institute hatten ihre Kursziele und/oder Ratings für den Valor erhöht.

Auch die Pharmaschwergewichte von Novartis (-0,2% auf 64,70 CHF) bewegen sich in der Verlustzone, während der ‹Bon› von Roche noch 0,7% höher auf 211,40 CHF notiert. Die defensiven Nestlé stehen 0,3% schwächer auf 455,80 CHF.


Am breiten Markt kommen SEZ am Tag vor Publikation der Halbjahreszahlen 2,3% voran. Bei StarragHeckert (+0,8%) hat sich CEO Frank Brinken in einem Interview für das aktuelle Geschäftsjahr zuversichtlich gezeigt; er sieht eine Nachfragesteigerung.


Dufry, Betreiberin von Duty-Free-Shops, hat wie erwartet die Eröffnung eines neuen Shops am internationalen Flughafen Moskau Sheremetyevo angekündigt (Aktie -1,0%).


Deutliche Verluste zeigen zur Berichtszeit auch SHL Telemedicine (-7,4%), Perrot Duval (-5,5%) oder Day (-3,3%), während die Aktien von Card Guard (+6,7%), Invenda (+8,3%), Santhera (+3,8%) oder Cytos (+3,9%) gekauft werden. (awp/mc/gh)

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