CH-Schluss: Abermals schwächer – Konjunktur- und Kreditsorgen

Diesmal brauchte die viertgrösste amerikanische Bank Wachovia aufgrund der Finanzmarkt-Krise eine Finanzspritze. Marktteilnehmern zufolge verlief das Geschehen am Schweizer Börsenplatz aber in eher ruhigen Bahnen, was auch mit einem Feiertag in der Stadt Zürich zu tun gehabt habe. Die Anleger würden sich auch im Vorfeld der anstehenden Quartalsdaten vieler US-Banken zurückhalten, sagten Händler.


Der Leitindex SMI büsste am Montag 1,65% respektive 119,41 Stellen auf 7’139,55 Punkte ein. Der 30 Titel umfassende SLI sank um 1,63% auf 1’101,08 Punkte und der breite SPI um 1,53% auf 5’897,30 Stellen. Die Finanzwerte standen stark unter Verkaufsdruck. Abermals wurden in der Presse Milliarden-Abschreibungen bei der Credit Suisse kolportiert. Credit Suisse büssten in der Folge 3,3% auf 52,30 CHF ein. UBS (-2,4% auf 33,38 CHF) und Julius Bär (-1,6% auf 71,10 CHF) hielten sich nur leicht besser.


Bei den Versicherern sanken Swiss Re um 2,7% auf 85,60 CHF, nachdem die UBS ihr Rating und Kursziel gesenkt hat. Gleichzeitig hat die UBS auch ihr Kursziel für ZFS (-1,1% auf 306,50 CHF) deutlich zurückgestuft. Bâloise stachen dagegen mit einem Aufschlag von 1,5% auf 101,90 CHF heraus. Roche verloren im Vorfeld der Q1-Zahlen vom Donnerstag 3,0% auf 173,00 CHF. Die letzte Woche von der US-Tochter Genentech hätten bereits auf eine Wachstumsverlangsamung hingedeutet, sagten Beobachter. Der Fall unter die Markt von 180 CHF habe den Rückgang beschleunigt, hiess es in Marktkreisen. Novartis, das Unternehmen ist massgeblich an Roche beteiligt, wurden um 2,0% auf 46,66 CHF zurückgenommen.


Einzig Nestlé wurden ihrem defensiven Charakter gerecht und gewannen 0,1% auf 503,00 CHF. Händlern zufolge profitierte der Titel von Umschichtungen aus Danone, nachdem die Zahlen des französischen Mitbewerbers durchzogen ausgefallen seien. Ganz am Tabellenende fanden sich Nobel Biocare (-4,9% auf 42,30 CHF) wieder, ohne dass relevante Neuigkeiten dazu vorhanden gewesen waren. In Synthes (-2,6% auf 137,30 CHF) hielten sich die Anleger im Vorfeld der morgen anstehenden Umsatzzahlen auch zurück.


An die Spitze des SMI katapultierten sich Clariant mit einem Aufschlag von 1,7% auf 8,95 CHF. Händlern zufolge profitierte der gesamte Chemiesektor von Deckungskäufen. Nach dem Aderlass der letzten Woche würden Hedge Fonds Baissepositionen schliessen. Von diesem Trend profitierten im SLI auch Ciba (+1,0% auf 34,62 CHF).


Am Vortag der Ergebnispublikation stiegen am breiten Markt Dufry um 0,7%, während Jelmoli 0,6% einbüssten. Bei Jelmoli werden aber weniger die Zahlen im Fokus stehen, sondern die neuen Informationen, wie es weitergeht im Detailhandels- und Immobilienkonzern. Jelmoli hatte in der Vorwoche eine Aufspaltung des Konzerns angeregt, wartet aber noch auf grünes Licht seines Mehrheitseigners. (awp/mc/ps)

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