CH-Schluss: Breite Aufschläge – Finanzwerte und Nestlé gesucht

Die Agentur nahm Griechenland von der so genannten «Creditwatch»-Liste, wodurch eine kurzfristige Abstufung der Kreditwürdigkeit des hoch verschuldeten Landes vorerst einmal vom Tisch sei, hiess es am Markt.


Das Geschäft verlief Händlern zufolge in ruhigen Bahnen, zumal auch kaum Neuigkeiten zu den Bluechips vorhanden waren. Für eine gewisse Zurückhaltung habe ausserdem die am Abend anstehende Zinsentscheidung durch die US-Notenbank gesorgt, sagten Beobachter.


Bei Börsenschluss gewann das Bluechips-Barometer SMI 0,72% auf 6’874,43 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) stieg um 0,82% auf 1’050,67 Punkte und der breiter gefasste SPI um 0,73% auf 5’982,88 Punkte.


Überdurchschnittlich gefragt waren am Berichtstag die Grossbankenwerte. CS (+2,7%) wurden gestützt von einer Branchenstudie aus dem Hause Morgan Stanley. Die Experten zählen die Valoren zu ihren Favoriten und bestätigen die Anlageempfehlung «Overweight». Bei UBS (+1,5%) haben die Analysten die Gewinnschätzungen wie auch das Kursziel erhöht. Sie zählen das Institut jedoch nicht zu den Top-Picks im Sektor. Entsprechend wird das Anlagerating «Equal Weight» bestätigt. Nomura zieht CS ebenfalls gegenüber UBS vor.


Auch die übrigen Finanzvaloren waren gefragt, grössere Aufschläge gab es vor allem für Bâloise (+1,3%), GAM (+1,1%) oder Swiss Life (+0,9%).


An der Tabellenspitze fanden sich nach leicht positiven Makrodaten aus der Eurozone auch konjunktursensitive Titel wie Petroplus (+3,5%), Givaudan (+3,1%) oder Adecco (+2,6%). Bei Adecco wurde im Handel über Aktienverkäufe durch Andreas Jacobs gesprochen, dem Vertreter der Jacobs Holding und der Familie Jacobs, die zusammen 22,7% der Aktien am Personaldienstleister halten. Dabei handle es sich aber wohl eher um eine Senkung der Handelsposition des Grossaktionärs und nicht um eine Verminderung der langfristigen Beteiligung, hiess es.


Unter den defensiven Schwergewichten avancierten Nestlé (+0,8%), während Roche und Novartis unverändert schlossen. Bei Roche wurde im Handel von Baissespekulationen im Vorfeld des am Donnerstag stattfindenden Investorentages gesprochen. Novartis hat mit dem Renin-Hemmer Aliskiren in klinischen Studien nicht den erhofften Nutzen bei der Behandlung von Patienten nach einem Herzinfarkt erzielt.


Bei Swisscom (+0,1%) hat die CS ihre Gewinnschätzungen und das Kursziel gesenkt. Die Rückstufung reflektiere tiefere Annnahmen bezüglich Fastweb sowie die Auswirkungen der Frankenstärke, schrieben die Experten. Syngenta (-0,1%) wurden zwar der «Key Call»-Liste der UBS gestrichen worden, werden aber weiterhin zum Kauf empfohlen. Zudem hat Merill Lynch das Kursziel für die Titel erhöht.


Bei Sonova (-0,2%) zogen Marktteilnehmer negative Rückschlüsse auf die Bewertung durch den gestoppten Verkauf der Hörgeräte-Sparte von Siemens. Angeblich habe Siemens nicht den gewünschten Preis bekommen. Am Tabellenende schlossen schliesslich Clariant (-1,7%) und Synthes (-1,7%).


Im breiten Markt sprangen Meyer Burger um 11,7% nach oben. Das Unternehmen hat Verträge für Drahtsägen und Wafer-Inspektionsysteme von über 250 Mio CHF abgeschlossen. Forbo (+2,9%) kletterten nach Kaufempfehlungen auf ein neues Jahreshoch. Temenos (Aktie +0,2%) hat einen Teilbereich veräussert, der nicht zum Kerngeschäft zählt. Der Verkauf soll sich leicht positiv auf den Gewinn für 2010 auswirken.


Erneut hat eine Reihe von SPI-Unternehmen Geschäftszahlen präsentiert. Besonders beflügelt zeigten sich danach Lindt&Sprüngli (N: +3,6%; PS +7,3%), gefragt waren aber auch AFG (+3,5%) und Helvetia (+2,8%). MCH Group schlossen nach Zahlen unverändert, Bucher (-0,2%), Kardex (-2,5%) und Galenica (-3,1%) wurden verkauft. (awp/mc/pg/31)

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