CH-Schluss: Deutlicher Einbruch am Nachmittag

Händler sprachen von steigender Nervosität angesichts der Nachrichten zu weiter wachsenden Spannungen zwischen den USA und dem Iran. Es sehe so aus, als ob die Mehrzahl der Marktteilnehmer die Seiten gewechselt habe und hauptsächlich auf fallende Kurse setze, hiess es im Handel.


Um 17.30 Uhr schloss der SMI 1,02% oder 93,00 Punkte tiefer auf 9’041,10 Zählern, der SPI gab 0,95% oder 69,01 auf 7’158,49 Punkte ab.


Die defensiven Nestlé-Aktien, welche den SMI den ganzen Tag über merklich gestützt hatten, schlossen gehalten bei 439 CHF. Als Grund für den Anstieg im Tagesverlauf wurden neben dem defensiven Charakter der Aktien die guten Umsatzzahlen von L’Oréal genannt, an der Nestlé gut einen Viertel hält.


Im Plus schlossen einzig Clariant (+2,6% auf 21,55 CHF), dafür um so deutlicher. Hier seien die am Vortag aufgekommenen Gerüchte um eine Übernahmeofferte von bis zu 25 CHF durch ein Private Equity-Konsortium wieder belebt worden. Konjunktursensitive Aktien wie Adecco (-2,1% auf 78,85 CHF), ABB (-2,0% auf 21,75 CHF), Syngenta (-2,3% auf 226,20 CHF), Richemont (-2,2% auf 67,65 CHF) oder SGS (-2,1% auf 1348 CHF) befanden sich hingegen auf dem absteigenden Ast.


Nach einem starken Vortag zählten auch die Bankaktien CS (-1,5% auf 87,15 CHF), UBS (-1,2% auf 77,10 CHF) und Julius Bär (-1% auf 149,50 CHF) zu den schwächsten Blue Chips. Die UBS hat in Indien eine kleine Akquisition getätigt. Die Abgaben der Pharmaschwergewichte Novartis (-0,9% auf 71,95 CHF) und Roche (-1,1% auf 233,10 CHF) lagen im Rahmen des Marktes. Der weltgrösste Rückversicherer Swiss Re (Aktie -1,0% auf 104,30 CHF) hat bekannt gegeben, dass er die Nettoschadenlast aus dem Sturm Kyrill auf 140 Mio EUR schätzt. Diese Summe bezeichnet Swiss Re als ‹moderat›.


Am breiten Markt rückten trotz einer Gewinnwarnung die Aktien der Schindler-Tochter Also nach hohen Verlusten im Tagesverlauf um 0,4% vor. Die Titel der Muttergesellschaft Schindler hingegen sackten um 3,5% (Namenaktie) bzw. 4,3% (PS) ab. Daneben fielen im SPI-Segment erneut Ascom (+3,5%) auf. Die Volumen waren gross, ausserbörslich wurden heute allerdings nur kleinere Transaktionen registriert. Am Markt wird weiterhin über den neuen Besitzer der von der Hasler Stiftung verkauften Anteile spekuliert. Nach ersten Geschäftszahlen zum vergangenen Jahr verloren Züblin 2,4% und Hügli 1,4%. Cytos schlossen nach positiven Studiendaten zu einem blutdrucksenkenden Impfstoff 0,8% höher. (awp/mc/ab)

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