CH-Schluss: Erholungsrally setzt sich fort – Finanztitel gesucht

Händler verwiesen bei der aktuellen Entwicklung auf eine technische Gegenreaktion auf den jüngsten Markteinbruch. Vor dem Wochenende seien aber bereits wieder Gewinnmitnahmen denkbar. Der Markt profitierte am Berichtstag von den Aufschlägen in den Finanzwerten. Insbesondere die Entspannung an den Kreditmärkten habe für Unterstützung gesorgt, hiess es in Marktkreisen. Die Spreads seien nach den Rekordwerten in den vergangenen Tagen deutlich zurückgekommen.


Der Swiss Market Index (SMI) schloss am Ende des Tages um 64,42 Punkte oder 1,43% höher auf 4’576,97 Zählern. Der Tageshöchststand lag bei 4’626,61 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewann 1,71% auf 646,72 Punkte und der Swiss Performance Index (SPI) 1,35% auf 3’835,21 Zähler.


Am stärksten avancierten die Valoren der Credit Suisse (+9,1% auf 27,94 CHF). Aber auch einige Versicherungsaktien waren deutlich gesucht. So gewannen Swiss Life 4,8% auf 52,50 CHF und Swiss Re 3,1% auf 14,19 CHF. Julius Bär legten 2,8% auf 23,92 CHF zu.


Etwas weniger stark legten die Papiere von Bâloise (+2,1% auf 59,40 CHF) und UBS (+2,5% auf 10,03 CHF) zu. Die Kauflaune bei den UBS-Papieren hielt sich somit im Vergleich zum Vortag in Grenzen. Gestern haussierten die Aktien um 14,2%. Heute publizierte die Grossbank ihr revidiertes Jahresergebnis. Händler zeigten sich aber wenig überrascht, da insbesondere die Kosten aus der Einigung im US-Steuerstreit bereits bekannt gewesen seien.


Deutliche Aufschläge verzeichneten auch einige konjunktursensitive Papiere. So legten beispielsweise die beiden Luxusgüteraktien Swatch (+4,6% auf 136 CHF) und Richemont (+5,3% auf 16,54 CHF) stark zu. Aber auch Holcim (+8,3% auf 36,70 CHF) oder ABB (+4,2% auf 15,39 CHF) gehörten zu den Spitzenreitern.


Die Industrietitel würden von der allgemeinen Erholung an den Börsen profitieren, meinte ein Marktbeobachter. Zudem komme dem Sektor auch die Entspannung an den Kreditmärkten zu Gute, da dadurch die Mittelbeschaffung eher wieder etwas leichter werden dürfte.


Die SMI-Schwergewichte Nestlé (-0,1% auf 36,72 CHF) und Novartis (-1,1% auf 39,64 CHF) gingen mit Verlusten aus dem Handel, während die Bons von Roche (+2,3% auf 145,50 CHF) überdurchschnittlich zulegen konnten. Das Pharmaunternehmen hat heute positive Studienergebnisse zu dem Brustkrebs-Medikament Herceptin veröffentlicht.


Givaudan (-4,9% auf 655 CHF) verzeichneten hingegen deutliche Abgaben, nachdem Morgan Stanley das Rating für die Valoren auf Equalweight von bisher Overweight gesenkt hat. Givaudan sei im Abschwung weniger resistent als erwartet, so die Analysten. In den kommenden Quartalen sei keine Erholung im Aromen- und Riechstoffmarkt zu erwarten. Noch deutlicher büssten im SMI/SLI lediglich die Papiere von OC Oerlikon (-5,2% auf 33,70 CHF) ein.


In der zweiten Reihe legten heute Ascom (-2,7%), Bossard (+6,1%) und Von Roll (-1,4%) Zahlen vor. Dabei konnte vor allem der Schraubenhändler Bossard überzeugen. Dieser hat trotz Wirtschaftskrise den Betriebs- und Reingewinn verbessert und die Dividende leicht erhöht. Von Roll büssten hingegen nach einem vorübergehenden Plus von mehr als 20% bis zum Schluss doch noch deutlich ein.


Fester tendierten hingegen Jelmoli (2,7%). Die strategische Neuausrichtung soll bis Ende März abgeschlossen sein.&(awp/mc/pg/30)

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