CH-Schluss: Etwas fester – Warten auf Fed-Zinsentscheid

Ein Drittel des SMI-Gewinnes haben die beiden Schwergewichte UBS und Roche ausgemacht.


Insgesamt sei die Stimmung im Hinblick auf die bevorstehende Zinsentscheidung der US-Notenbank vom Mittwochabend abwartend gewesen. Überraschungen werden allerdings keine erwartet, Marktkenner gehen von einem unveränderten Zinsniveau aus. Die US-Börsen notieren zum Europaschluss denn auch praktisch auf dem Schlussniveau des Vortages.


Das Blue Chips Barometer SMI gewann bis 17.30 Uhr 59,77 Punkte bzw. 0,67% auf 8’942,16 Zähler, der Swiss Performance Index (SPI) legte derweil 52,91 Punkte bzw. 0,75% auf 7’146,91 Zähler zu.


Grösster Gewinner im SMI waren Synthes (+2,1% auf 154,40 CHF) sowie Holcim (+2,0% auf 121,70 CHF), ohne fundamentale News allerdings.


Die Luxusgüter- und Uhrenwerte profitierten von den guten Exportzahlen für den Februar: Richemont gewannen 1,6% auf 68,65 CHF, Swatch N 0,7% auf 64,00 CHF und I 0,6% auf 315,00 CHF. Bei Swatch hätten vermutlich auch noch die guten Zahlen vom Montag nachgewirkt, hiess es.


Die Valoren der Grossbank UBS waren lange stark im Plus, fielen dann allerdings wieder etwas zurück (+1,0% auf 71,50 CHF). Händler verwiesen insbesondere auf eine Hochstufung des Bankensektors durch Goldman Sachs. Die Analysten hatten den Sektor – ausgenommen der Sparte Investmentbanken – von ‹Neutral› auf ‹Overweight› angehoben. Der Markt habe wegen der Sorgen um den Subprime-Hypothekenmarkt in den USA überreagiert, hiess es in der Studie. Jetzt gebe es gute Einstiegsgelegenheiten. Die UBS schlägt ihren Aktionären zudem die Wahl von Sergio Marchionne in den Verwaltungsrat vor.


Roche gewannen +1,0% auf 218,00 CHF. Der Pharmakonzern hat Studiendaten präsentiert, die keinen kausalen Zusammenhang zwischen neuropsychatrischen Symptomen und einer Behandlung mit Tamiflu erkennen liessen. Das Sentiment für den Roche-Bon hatte zuletzt unter Meldungen gelitten, wonach zwei Selbstmorde von Jugendlichen in Japan im Zusammenhang mit der Einnahme von Tamiflu stehen sollten.


Schwächster SMI-Wert waren Bâloise (-2,3% auf 126,00 CHF) nach Zahlen 2006. Das vorbörslich publizierte Ergebnis hat die Schätzung klar übertroffen und wurde am Markt sehr positiv kommentiert. Die heutigen Abgaben werden in erster Linie auf Gewinnmitnahmen bzw. ‹Sell on good news› zurückgeführt. Auch die lange im Markt schwebenden Übernahmephantasien hätten sich etwas verflüchtigt, hiess es.


SGS wurden ex-Dividende von 20 CHF gehandelt, konnten diesen Verlust mit einem Plus von 14 CHF (+1,0% auf 1’463 CHF) aber mehr als wettmachen. Der kürzlich angekündigte Aktienrückkauf lasse erwarten, dass bezüglich Akquisitionen bald mehr gehen könnte, meinen Marktbeobachter.


Am breiten Markt machen Vetropack (+5,8%) und Schmolz + Bickenbach (+6,7%) nach Zahlen Boden gut. Beide Unternehmen haben die Markterwartungen übertroffen.


Gesucht waren auch Motor-Columbus (+1,2%) und Atel (+2,5%). Das Bundesgericht hat eine Beschwerde der italienischen AEM zurückgewiesen, die sich gegen Modalitäten der Fusion von Motor-Columbus und Atel gewehrt hatte. Damit seien die letzten Hindernisse für die Fusion der operativen Einheiten von Atel und EOS aus dem Weg geräumt, kommentierte ein Analyst.


Infranor Inter fielen mit einem Kursplus von 7,5% auf. Die Aktie hat bereits am Vortag im Nachgang an die Geschäftszahlen 2006 deutlich zugelegt. Die Beteiligungsgesellschaft Perrot Duval, die zu 80% in Infranor Inter investiert ist, gewann gar 9,8%.


Basilea (-1,7%) litten leicht unter der Ankündigung, dass das Aktienkapital nun nicht um 1 Mio neue Titel, sondern um 1,2 Mio neue Aktien aufgestockt werden soll.


Grössere Gewinne gab es sonst noch u.a. für Calida (+4,3%) oder Forbo (+4,1%), Verlierer waren u.a. Airesis (-2,5%), Affichage (-2,4%) oder AFG (-2,3%). (awp/mc/pg)

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