CH-Schluss: Etwas leichter – Roche belasten

Am Freitag lasteten vor allem Roche auf dem Gesamtmarkt. Wenig richtungsweisend fielen auch die am Nachmittag publizierten Konjunkturdaten aus den USA aus: So hat sich im März das von der Uni Michigan erhobene Konsumklima überraschend eingetrübt. Zudem waren die Lagerbestände der Unternehmen im Januar stabil geblieben. Die Einzelhandelsumsätze waren im Februar hingegen überraschend gestiegen.


Das Blue-Chips-Barometer SMI schloss 0,22% tiefer auf 6’836,60 Punkten. SMI büsste im Wochenvergleich um leichte 0,2% ein. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) sank um 0,02% auf 1’045,96 und der SPI um 0,16% auf 5’949,97 Punkte.


Tagesgespräch waren Roche, deren Genusscheine sich um 3,0% verbilligten. Der Blockbuster Avastin hat in einer zulassungsrelevanten Studie das Ziel verfehlt und wird damit nicht für die zusätzliche Indikation Prostatakrebs zugelassen. Damit ist der Pharmakonzern in zwei der drei jüngsten Phase-III-Studien mit Avastin gescheitert. Analysten relativierten den Fehlschlag. Doch die teils als erwartet, teils als enttäuschend bezeichneten Studienergebnisse hätten bei vielen Marktteilnehmern Anlass zu Gewinnmitnahmen gegeben, hiess es im Handel.


Die anderen defensiven Schwergewichte Novartis (-0,5%) und Nestlé (+0,1%) vermochten die von den Roche-Bons vorgegebene Richtung nicht zu korrigieren.


Durch grössere Verluste fielen auch Sonova (-2,3%) auf. Auch in diesen Titeln habe es sich um Gewinnmitnahmen gehandelt, hiess es im Handel. Auslöser sei der erstmalige Rückgang des US-Hörgerätemarktes seit Ende 2008 gewesen.


Zum Teil deutliche Aufschläge gab es hingegen in den Finanzwerten. Allen voran GAM zogen um 2,8% an, die Titel des ehemaligen Mutterhauses Julius Bär stiegen um 1,4%. Bei den Grossbanken standen insbesondere UBS (+2,0%) auf den Einkaufszetteln der Händler, während Credit Suisse (+0,7%) etwas weniger stiegen. Bei der UBS wurden laut Händlerangaben einmal mehr Gerüchte herumgereicht, die Bank wolle sich vom amerikanischen Wealth Management trennen.


Unter den Assekuranzaktien zogen Swiss Re (+0,3%), ZFS (+1,0%) und Bâloise (+1,0%) an. Das Thema «Griechenlandbankrott» sei bei den Finanzwerten nun endgültig ausgepreist worden, hiess es im Handel.


ABB rückten um 1,2% auf 22,43 CHF vor und profitieren von einer deutlichen Kurszielerhöhung durch die Citigroup auf 27 CHF. Das US-Institut hat dabei gleichzeitig die Kaufempfehlung für das Papier bekräftigt. Der Konzern biete weiterhin attraktive längerfristige Wachstumsaussichten, so die Begründung.


Grössere Gewinne verzeichneten auch Petroplus (+2,2%), Nobel Biocare (+1,4%), Logitech (+0,8%) und Clariant (+0,9%).


Im breiten Markt zogen StarragHeckert trotz leicht enttäuschendem Jahresgewinn um 2,1% an, Mobilezone legten ebenfalls nach Jahreszahlen gar um 4,9% zu. Escor kletterten nach dem am Vorabend publizierten Jahresergebnis gar um 8,0%. BVZ schliesslich haussierten nach Zahlen um 7,0%.


u-blox legten nach einem Auftrag von Fujitsu um 2,6% zu. Meyer Burger (+2,8%) haben einen 20-Mio-Auftrag aus China erhalten. Mindset legen am Tag der ausserordentlichen Generalversammlung, wo es um das Überleben der Firma geht, 12,1% zu. Die Titel wurden um 14.30 Uhr vor Handel ausgesetzt und die Generalversammlung ist noch im Gange. (awp/mc/ps/31)

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