CH-Schluss: Fest – Konjunkturhoffnungen beleben das Geschäft

Im «Beige Book» hatte die Notenbank fest gehalten, dass sich der wirtschaftliche Abschwung in einigen Regionen der USA wohl abgeschwächt habe.


Infolge der wieder etwas positiver Wirtschaftsaussichten waren vor allem Finanzwerte und zyklische Titel gesucht. Pharmavaloren konnten von einer positiven Branchenstudie profitieren. Deutliche Abgaben erfolgten in Givaudan wegen einer geplanten Kapitalerhöhung. Zudem machen bereits Spekulationen über die ab Oktober geltenden Anpassungen in den Aktienindizes SMI/SLI die Runde.


Das Blue-Chips-Barometer SMI schloss um 0,87% höher auf 5’483,85 (Tageshoch: 5’502) Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) legte um 0,84% auf 843,85 Zähler zu und der breit gefasste Swiss Performance Index (SPI) um 0,76% auf 4’735,32 Punkte.


Die prozentual grössten Gewinne im SMI-/SLI-Tableau erzielten Sonova (+3,7%), die ihren seit einigen Tagen anhaltenden Aufwärtstrend fortsetzen konnten. OC Oerlikon (+3,4%) hätten von guten Vorgaben aus der japanischen Solarbranche profitiert, weil sich Japan eine deutliche Verminderung der Treibhausgase zum Ziel gesetzt habe, hiess es im Handel. Im breiten Markt stiegen die ebenfalls in dieser Branche tätigen Meyer Burger um 7,4% auf 182 CHF. Zudem hatte die Bank Vontobel das Kursziel für das Technologieunternehmen auf 230 von zuvor 165 CHF angehoben.


In Kühne + Nagel (+2,4% auf 89,65 CHF) hatte Morgan Stanley das Kursziel auf 85 von 58 CHF erhöht. Das Speditionsunternehmen sei in der Lage, Preiserhöhungen durchführen zu können, begründete der Analyst. Die Branchenkonkurrentin Panalpina (+2,4%) konnte von dieser Studie ebenfalls profitieren.


Unter den Zyklikern stiegen auch ABB (+2,1% auf 18,12 CHF). Goldman Sachs hatte in diesen Titeln das Kursziel von 15 auf 22 CHF erhöht. Lonza (+1,1%) profitierten von Spekulationen um eine Aufnahme in den SMI. Die Titel des Life Sciences Unternehmens sollen Gerüchten zufolge jene von Nobel Biocare (-0,2%) ersetzen, so Marktbeobachter. Eine allfälllige Index-Anpassungen würde in wenigen Wochen beschlossen, allerdings erst Anfang Oktober gültig.


Bei den Finanzaktien bauten UBS (+2,8%) die Kursgewinne des Vortages weiter aus. Aber auch andere Finanztitel wie ZFS (+1,9%), Swiss Life (+1,0%), Swiss Re (+1,0%) oder CS (+0,9) zählten zu den Gewinnern.


Der Pharmasektor profitierte von einer positiven Branchenstudie von Morgan Stanley. Roche (+1,9%) hatte zudem für den Produktkandidaten MabThera/Rituxan in einer Studie in der Behandlung von rheumatoider Arthritis Detailergebnisse präsentiert und Erfolge ausgewiesen. Im Weiteren hatte die Weltgesundheitsorganisation die Schweinegrippe zur Pandemie erklärt, was Roche dank des Grippemittels Tamiflu zusätzliche Aufmerksamkeit verlieh. Die Konkurrenzpapiere von Novartis stiegen um 0,3%; Actelion (+2,0%) legten deutlicher zu.


Givaudan (-4,8%) verloren nach der Bekanntgabe einer Kapitalerhöhung über 1 Mio Aktien sowie Zahlen zum ersten Quartal markant. Mit dem Geld will Givaudan die Bilanz entschulden. Analysten sprachen von der Gewinnverwässerung, hoben aber auch die dadurch verbesserte Finanzlage hervor.


Deutlicher zurückgenommen wurden auch Geberit (-2,8%) und Julius Bär (-1,6%).


Im breiten Markt fielen Newron (+17,9%) durch markante Gewinne auf. Die Avancen sind auf gute Studienergebnisse zurückzuführen, die Merck Serono für einen in Lizenz von Newron weiter entwickelten Wirkstoff gegen Parkinson vorgestellt hatte.


Austriamicrosystems (+13,8%) stiegen, nachdem Helvea das Kursziel auf 15 von zuvor 10 CHF erhöht hatte.&(awp/mc/pg/31)

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