CH-Schluss: Fester – Banken beflügeln

Nachdem am Nachmittag die US-Börsen ihre frühen Verluste schnell wettgemacht hatten, stabilisierte sich auch das Geschehen hierzulande. Insgesamt habe sich die Börse aber in einem enge Handelsrange bewegt. Die Anleger hätten vor der am Abend anstehenden US-Leitzinsentscheidung eine vorsichtige Haltung eingenommen, hiess es im Handel. Die Volumen fielen dementsprechend tief aus.


In der Schweiz fokussierte sich das Anlegerinteresse auf Swisscom. Der Telekomkonzern hat mit Quartalszahlen enttäuscht, was die Aktie unter Druck brachte. Fester dagegen notierten die Bankenwerte. Der SMI schloss 50,61 Punkte oder 0,54% höher auf 9’427,69 Einheiten. Der breitere SPI gewann 38,41 Punkte oder 0,51% auf 7’626,29 Punkte.


Swisscom verloren 1,2% auf 422,50 CHF. Der Telekomkonzern enttäuschte die Anleger im ersten Quartal. Das Ergebnis lag auf allen Ebenen hinter den Erwartungen zurück. Dagegen wurde der Verkauf von Antenna Hungaria als strategisch sinnvoll erachtet.


Einen deutlichen Kurssprung von rund einem Prozent vollzogen am Nachmittag die ZFS-Aktien (+1,3% auf 364,50 CHF). Als Auslöser für die Höherbewertung wurden grosse ausserbörsliche Transaktionen eruiert. Insgesamt wechselten 6,5 Millionen Aktien oder 4,5% des Kapitals ausserbörslich die Hand. Darunter befanden sich 5 Blöcke zu je 1 Mio Aktien zu 357,4253 CHF das Stück.


Die Gerüchteküche brodelte auf der Stelle. In Marktkreise wurden spekuliert, der US-Financier Warren Buffet bereite sich auf eine Übernahme des Erstversicherers vor. Buffet hatte in jüngster Zeit immer wieder verlauten lassen, dass er an Engagements im Versicherungsbereich interessiert ist.


Eine nur kurze Kursdelle erlitten am Nachmittag Nobel Biocare. Die schwedische Expertenkommission ist mit den vom Unternehmen zu seinen Dentalimplantaten nachgelieferten Daten noch immer nicht zufrieden. Die Geschichte um ‹NobelDirect› nimmt somit – entgegen der zuletzt gehegten Hoffnungen – noch kein Ende. Zum Börsenschluss lag die Aktie wieder 0,5% höher auf 428,75 CHF.


Die grössten Gewinne gingen am Mittwoch mit Vorsprung auf das Konto von Adecco (+4,4% auf 87,65 CHF), die am Dienstag nach Quartalszahlen grosse Verluste hinnehmen mussten. In der Nachbetrachtung hätten sich die Abgaben als übertrieben erwiesen, heisst es im Handel.


Erholt zeigen sich auch die Grossbankentitel der UBS (+1% auf 76,75 CHF) und der CS (+1% auf 95,20 CHF). Die CS-Aktien wurden von Merrill Lynch auf ‹Buy› hochgestuft. Julius Bär stiegen gar um 1,9% auf 85,15 CHF.


Das Börsenschwergewicht Roche belastete der Index mit einem Abschlag von 0,3% auf 229,80 CHF, während die Konkurrenzpapiere von Novartis 0,1% auf 70,80 CHF stiegen.


Im breiten Markt gewannen Ascom 4,3%. Die ‹Handelszeitung› berichtete aus ‹zuverlässiger› Quelle, dass die Beteiligungsgesellschaft Victory ihren Ascom-Anteil ausbauen will.


Auf der Gegenseite verloren Swissmetal 2,3%, nachdem der Erstquartalsgewinn nach unten korrigiert werden musste. Der Lift- und Rolltreppenkonzern Schindler (Aktie: -3,1%) klagt gegen die Rekordbusse, die ihm im Februar von der EU-Kommission aufgebrummt wurde. (awp/mc/pg)

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