CH-Schluss: Fester nach vier schwachen Handelstagen

Beobachter machen jedoch wenig Hoffung, dass sich am Berichtstag die Trendwende eingestellt hat: Zu ungewiss seien die Aussichten der Weltwirtschaft. Die Bereitschaft zu schnellen Gewinnmitnahmen sei daher nach wie vor hoch.


Der Börsenhandel war in der zweiten Sitzungshälfte stark von US-Konjunkturdaten geprägt. Gestützt wurden dabei die Börsen weltweit von dem oberhalb der Erwartung ausgefallenen ISM-Index Dienstleistungen. Der steigende Ölpreis und die anhaltende Dollarschwäche holte die Indizes indes wieder deutlich von ihren Tageshochs zurück. Nach Europaschluss wird die US-Notenbank Fed ihren Konjunkturbericht (Beige Book) publizieren.


Der SMI schloss 62,87 Punkte oder 0,86% höher auf 7’338,82 Punkten. Der 30 Titel umfassende und gekappte SLI-Index stieg um 1,27% auf 1’128,62 Punkte und der SPI um 0,94% auf 6’040,62 Punkte.


Im SMI wurde der Swisscom (Aktie: -2,9% auf 375,25 CHF) die ungeteilte Aufmerksamkeit der Anleger zuteil. Die am Morgen vom Telekomkonzern veröffentlichten Zahlen sind im Rahmen der Erwartungen ausgefallen, positive Überraschungen blieben aus. Die Abschläge erklären sich Marktteilnehmer mit dem Ausbleiben eines neues Aktienrückkaufprogramms und dem gar zurückhaltenden Ausblick.


Syngenta (+1,3% auf 299,75 CHF) konnten sich hingegeben wieder in die Gewinnzone vorarbeiten. Im Tagesverlauf hatten die Titel noch deutlich schwächer notiert. Dies wurde am Markt mit den negativen Vorgaben des US-Mitbewerbers Monsanto begründet, die gestern im Zuge einer Korrektur bei den Agrarrohstoffpreisen einen Kurseinbruch erlitten hatten.


Am Berichtstag waren vor allem zyklische Werte und Versicherer gefragt: Titel wie ABB (+3,0% auf 26,50 CHF), Clariant (+1,5% auf 8,64 CHF), Swatch (+2,6% auf 305,75 CHF) oder Adecco (+1,9% auf 54,60 CHF) lagen bei der Schlussabrechnung weit vorne. Adecco hatten bereits gestern nach Zahlen mit minus 0,5% besser als der Gesamtmarkt tendiert und gewannen heute früher verlorenes Terrain zurück.


Auch die Finanzwerte fanden auf tieferem Niveau wieder Käufer. ZFS gewannen 2,6% auf 321,75 CHF und Swiss Re rückten um 1,9% auf 81 CHF vor. Die Bankaktien Julius Bär (+2,4% auf 73,35 CHF), UBS (+0,5% auf 32,24 CHF) und CS (+0,1% auf 50,75 CHF) schlossen allerdings unter Tageshoch. Zur UBS kursierten am Markt Gerüchte, wonach die Grossbank ihre Engagements im Alt-A-Bereich für 26 Mrd USD an die amerikanische Pimco verkaufen wolle.


Die defensiven Schwergewichte Novartis (+1,0% auf 50,30 CHF) und Nestlé (+0,5% auf 486,25 CHF) stützten den positiven Trend, während sich die Roche-Bons um 0,5% auf 199,10 CHF verbilligten.


Im SLI profilieren sich Lonza mit einem Aufschlag um 6,1% auf 142 CHF. Der Pharmazulieferer dürfte auch von der Meldung profitiert haben, wonach der amerikanische Pharmakonzern Pfizer auf der Suche nach neuen Sparmöglichkeiten weitere Teile der Medikamentenproduktion auslagern will.


Im breiten Markt steigen Kaba nach Halbjahreszahlen um 8,3%. Umsatz, EBIT und Reingewinn lagen ziemlich deutlich über den Erwartungen. Nebst Kaba hat auch die Waadtländer Kantonalbank (Namenaktie: -7,8%) Zahlen publiziert. Während der Reingewinn um 11% zurückging, hat die Bank die Ausschüttung an die Aktionäre deutlich erhöht. Allerdings zeigten sich die Anleger über das fehlende Aktienrückkaufprogramm enttäuscht. (awp/mc/pg)

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