CH-Schluss: Fester – technische Reaktion

Am Nachmittag sorgten zudem überraschend gute US-Makrodaten phasenweise für zusätzliche positive Impulse. In der Schlussauktion zeigten sich die Anleger jedoch wieder vorsichtiger. Die steigenden Kurse dürften gemäss Marktteilnehmern denn auch nicht von Dauer sein. Die Sorgen um die europäische Wirtschaft seien mitnichten gebannt. Vor dem Hintergrund der Schuldenkrise in der Eurozone dürfte der Handel weiterhin von hoher Volatilität geprägt bleiben.


Das Blue-Chips-Barometer SMI schloss um 1,25% höher auf 6’167,53 Punkten (Tageshoch: 6’230,35). Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewann um 1,75% auf 944,08 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 1,38% auf 5’441,23 Punkte.


Unter den zyklischen Titeln verzeichneten die Luxusgüterhersteller Swatch (+6,2%) und Richemont (+5,6%) die prozentual grössten Gewinne. Richemont wird morgen Donnerstag die Jahreszahlen vorlegen. Händlern zufolge hatten die Titel besonders stark von der Gegenbewegung profitiert, nachdem auch sie in den vergangenen Tagen gehörig unter Druck gekommen waren. Ausserdem dürften die positiven News des Luxusmodelabels Burberry dem Sektor zusätzlichen Auftrieb verliehen haben.


Weitere zyklische Werte wie Petroplus (+4,7%), Clariant (+4,0%), SGS (+3,8%) oder Holcim (+3,4%) avancierten ebenfalls markant. Der Warenprüf- und Inspektionskonzerns SGS legt nach den Worten seines CEO Chris Kirk seit Jahresanfang zu und konnte die Margen halten. Auch am Gewinnziel für 2011 hält der CEO fest. Zudem haben heute die Analysten von Goldman Sachs ihr Kursziel für den Titel erhöht.


Ebenfalls grössere Avancen gab es für die konjunktursensitiven Adecco (+3,3%), Kühne+Nagel (+2,9%) oder Logitech (+2,5%). In Logitech wurde am Markt erneut auf die Beteiligung des Unternehmens an Google TV verwiesen. Logitech soll eine Settop-Box liefern und plant später die Einführung einer HDTV-Kamera, von Video-Chat-Funktionalitäten, zusätzlichen Steuerungs-Geräten sowie -Applikationen.


Die Bankaktien UBS (+1,2%), Credit Suisse (+1,1%) und Julius Bär (+0,6%) gaben ihre im Verlauf erzielten Gewinne teilweise wieder preis. Diese Titel hatten zuletzt stark unter der Schuldenkrise in der Eurozone gelitten. Allerdings würden die Gewinnrealisationen in der letzten Handelsphase von der weiterhin vorhandenen Vorsicht zeugen, so Marktbeobachter.


Unter den Assekuranzwerten fielen Swiss Life (+2,1%) durch grössere Avancen auf. Demgegenüber kamen Swiss Re (+0,1%) kaum vom Fleck.


Unter den Pharmawerten zogen Roche (+1,3%) und Novartis (+0,6%) unterschiedlich stark an. Roche hätten teils von Umschichtungen aus Novartis profitiert, so Händler. Actelion (+3,3%) avancierten deutlicher. Diese Titel seien von einem grösseren Kaufauftrag getragen worden, hiess es im Handel.


Nestlé (+0,7%) kamen nicht recht vom Fleck, obwohl die Credit Suisse ihr strategisches Übergewicht im europäischen Nahrungsmittelsektor weiter ausgebaut hatte. In den letzten Tagen aufgebaute Safe-Haven-Engagements würden derzeit wieder vermehrt glattgestellt, sagten Händler.


Einzige Verlierer im SMI/SLI waren GAM (-1,1%) und Synthes (-0,1%).


Im breiten Markt avancierten Meyer Burger um 6,9%. Das Unternehmen hat einen Vertrag für die Lieferung von Drahtsägen im Wert von über 30 Mio CHF an Land gezogen.


Um 3,4% legten Temenos zu. Der Hersteller von Bankensoftware hat mit der norwegischen Luup erneut einen neuen Kunden melden können und stellte gestern Abend gleichzeitig die Lancierung einer neuen Version seiner Bankensoftware T24 R10 in Aussicht.


OC Oerlikon gewannen am zweiten Tag der laufenden Kapitalerhöhung um weitere 10,0%. Transocean verteuerten sich um 5,1%, nachdem die Aktien am Dienstag fast 8% eingebüsst hatten.


Die prozentual grössten Einbussen erlitten Addex (-8,7%). (awp/mc/ps/32)

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