CH-Schluss: Fester unter Tageshoch – CS sehr schwach

Händler sprachen von einer technischen Reaktion in einem stark überverkauften Markt. Der Markt habe aber auch heute keine klare Linie gezeigt. Die angelaufene Berichtssaison und vor allem die Ausblicke der Unternehmen hätten die Annahme des Marktes bestätigt, dass in den kommenden Quartalen ein deutlicher Einbruch der Unternehmensgewinne zu erwarten sei.


Entgegen dem Trend schlossen Credit Suisse sehr schwach. Händler sprachen von Gerüchte um Verluste der Grossbank aus Baissespekulationen mit den Aktien von Volkswagen.


Der SMI gewann am Dienstag 0,68% oder 37,60 auf 5’538,54 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte SLI avancierte um 0,86% auf 766,49 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,67% auf 4’561,01 Zähler.


Bei den Banken stiegen UBS um 4,3% auf 15,02 CHF, während Credit Suisse markant um 7,2% auf 35,26 CHF nachgaben. «Heute werden wohl am ehesten wieder Engagements dort gewagt, wo zuletzt am meisten verloren wurde», erklärten Händler. Vor allem ausländische Hedge Fonds hätten Baisseengagements in UBS und Julius Bär (+0,6% auf 34,88 CHF) glattgestellt und Engagements in CS abgebaut.


Credit Suisse wurden auch von der Nachricht belastet, dass die Bank die Übernahme des US-Chemiekonzerns Huntsman durch Hexion zusammen mit der Deutschen Bank vielleicht doch finanzieren muss. Händler kolportierten ferner Gerüchte, wonach der Grossbank Verluste aus Baissespekulationen mit den Aktien von Volkswagen drohen.


Bei den Versicherern erholten sich Swiss Re um 4,3% auf 40,14 CHF. Allerdings verloren die Titel des Rückversicherers gestern 10,5%. Nach einer Rückstufung durch die CS sanken Swiss Life um 5,6% auf 97 CHF und ZFS (-1,9% auf 175,80 CHF) schlossen ebenfalls tiefer. Händler berichteten von hartnäckigen Spekulationen über eine bevorstehende Kapitalerhöhung.


Die zuletzt wegen der Rezession und einem stark sinkenden Auftragseingang gebeutelten ABB (+0,4% auf 12 CHF) zeigten sich leicht erholt. Andere zyklische Werte wie Adecco (+3,1% auf 36,60 CHF) oder Swatch (+1,2% auf 165 CHF) machten mehr Terrain wett.


Die defensiven Schwergewichte Novartis (+1,9% auf 56,10 CHF) und Nestlé (+1,8% auf 43,50 CHF) stützten den Schweizer Aktienmarkt massgeblich, während in Roche (-1,8% auf 161,20 CHF) Gewinne realisiert wurden.


Lonza (-10,6% auf 83,40 CHF) fassten erneut die rote Laterne im SMI/SLI-Tableau, nachdem der Titel bereits gestern nach einer vermeintlichen Gewinnwarnung 18,4% eingebüsst hatte.


Im breiten Markt hat eine Reihe von Unternehmen Zahlen präsentiert. Die Chipherstellerin AMS hat Umsatz und Gewinn im dritten Quartal über den Markterwartungen gesteigert, musste aber gleichzeitig die Prognose für das Gesamtjahr senken. Nach einem frühen Gewinnsprung verlor der Valor bis zum Handelsende 5,4%.


Swissquote (+12,2%) verbuchten hingegen satte Gewinne. Die Onlinebroker kann als Profiteur des Bankendebakels gesehen werden, hat er doch mit Neugeldern in den ersten neun Monaten einen Rekordzuwachs erzielt.


Dagegen rutschten Siegfried 4% ab. Die Pharmagruppe hat in den ersten neun Monaten 2008 einen Umsatzrückgang erlitten und den Ausblick gesenkt. Zudem kommt es an der Spitze des Unternehmens zu einem Wechsel. (awp/mc/pg/36)

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