CH-Schluss: Freundlich – Ruhiger Handel

Auch am Nachmittag sei das Geschäft eher zäh verlaufen. In den USA waren am Feiertag «Columbus Day» zwar die Börsen geöffnet. «Viele Marktteilnehmer haben sich aber für ein langes Wochenende entschieden», kommentierte ein Händler. Erst am Dienstag dürfte das Sitzungsprotokoll der US-Notenbank Fed und mögliche Andeutungen für weitere Lockerungen der Geldpolitik für Bewegung sorgen.


Der SMI schloss mit plus 0,36% auf 6’386,18 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewann 0,43% auf 985,59 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) stieg um 0,39% auf 5’676,61 Zähler.


Zyklische Werte waren besonders gefragt. So kletterten Logitech als Spitzenreiter im SMI/SLI um 3,3%. Auch Richemont (+2,8%), Swatch (+1,7%) ABB (+1,4%) oder Adecco (+1,0%) zählten zu den Gewinnern.


Angetrieben von einer positiven Studie ging es für Kühne + Nagel um 2,5% nach oben. Die Analysten von Nomura hatten die Titel im Anschluss an einen Investorentag auf «Buy» hochgestuft und das Kursziel auf 150 von 108 CHF angehoben.


Syngenta (+1,5%) waren vor den anstehenden Zahlen zum dritten Quartal gefragt. Ein Experte verwies zur Begründung auf die jüngste Veröffentlichung des US-Agrarministeriums vom vergangenen Freitag. Darin senkte das Ministerium seine Erwartungen für die Maisernte im laufenden Jahr, was für deutliche Preisanstiege bei Getreide sorgte. «Steigende Preise sind gut für Bauern und bieten ihnen die nötigen Anreize, im kommenden Jahr mehr anzubauen», sagte der Börsianer. Zudem erhöhte Cheuvreux das Kursziel.


Roche verlieren hingegen, ebenfalls vor Bekanntgabe der Quartalsergebnisse, um 0,1%. Positive Studiendaten zu Avastin bei Eierstockkrebs, D-DMl bei Patienten mit Brustkrebs sowie Tarceva und MetMAb bei Lungenkrebs seien bisher kaum zur Kenntnis genommen worden, hiess es.


Konkurrent Novartis beendeten den Handelstag um 1,0% höher. Die Basler haben neue Phase-III-Daten bei Afinitor plus Sandostatin zur Behandlung von neuroendokrinen Tumoren vorgelegt. Zwar konnte der Zeitraum ohne Tumorwachstum verlängert werden, der primäre Endepunkt der Studie wurde aber nicht erreicht. Weiterführende Analysen hätten indes gezeigt, dass das Risiko eines Fortschreitens der Erkrankung um 40% verringert wurde.


Aktien von Actelion (-2,3%) litten unter Gewinnmitnahmen. Übernahmespekulationen hatten die Papiere vergangene Woche um insgesamt 23,4% in die Höhe getrieben, diese Gewinne würden nun versilbert, sagte ein Händler.


Uneinheitlich zeigten sich die Grossbanken. Während Credit Suisse 0,8% gewannen, ging es für UBS um 0,7% nach unten. Die Deutsche Bank hat das Kursziel für beide Titel gesenkt, CS wird aber weiterhin zum Kauf empfohlen. Für die UBS lautet die Einschätzung hingegen «Hold».


ZFS (+0,2%) übernimmt die libanesische Compagnie Libanaise D’Assurances SAL. Analysten sprechen von einer gut zur Strategie passenden Akquisition.


Im breiten Markt stachen StarragHeckert mit plus 7,3% positiv heraus. CEO Frank Brinken hat sich in einem Zeitungsinterview optimistisch bezüglich der weiteren Entwicklung der Branche und des eigenen Unternehmens gegeben. «Die Werkzeugmaschinenbranche, die ja die Mutter aller Maschinen herstellt, hat die Talsohle eindeutig durchschritten und befindet sich deutlich im Aufschwung», sagte er der «Finanz und Wirtschaft».


Basilea kletterten um 4,1%. Das Unternehmen führe Verlustvorträge von rund 600 Mio CHF in den Büchern und sei damit gerade für Schweizer Interessenten von potenziellem Interesse, spekulierte ein Analyst. Nicht zuletzt Actelion könnte vielleicht Interesse zeigen, hiess es. (awp/mc/ps/28)

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