CH-Schluss: Freundlicher Wochenauftakt

Die Impulse seien jedoch rar und die gehandelten Volumen entsprechend dünn gewesen, hiess es weiter. Der Markt warte nun auf die Sitzung der US-Notenbank und zum anderen auf die Versteigerung irischer Staatspapiere. Beides findet am morgigen Dienstag statt. Irland will neue Anleihen im Volumen von 1 Mrd bis 1,5 Mrd EUR mit Laufzeiten bis Januar 2014 und Oktober 2018 versteigern.


Der Leitindex SMI ist zum Wochenauftakt um 1,14% auf 6’461,98 Punkte vorgerückt. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewann um 1,21% auf 990,94 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 1,12% auf 5’706,08 Zähler.


Hierzulande fielen unter den Bluechips vor allem SGS mit plus 5,4% positiv auf. Der Warenprüfkonzern fand mit den neuen Finanzzielen bis 2014 Anklang bei den Investoren. Die Ziele seien «sportlich, aber durchaus erreichbar», urteilen Analysten.


Am anderen Ende standen Actelion (-3,9%) unter Druck, nachdem der Pharmakonzern in Kalifornien vor Gericht geladen wurde. Actelion muss über Verkaufspraktiken für Tracleer informieren, was Analysten als leicht negativ werteten. Im Handel wurde vor allem auf die entstandenen Unsicherheiten verwiesen, weil keine Details zu der Vorladung bekannt wurden und das Medikament der weitaus wichtigste Umsatzbringer von Actelion ist.


Roche erholten sich um 0,6% von den jüngsten Rückschlägen. Unter dem Strich wurden die zuletzt eintreffenden Nachrichten als insgesamt positiv eingestuft. So hat die US-Gesundheitsbehörde die Prüfungsfrist für die Kombination von Avastin mit weiteren Chemotherapien um drei Monate bis Mitte Dezember 2010 verlängert. Hingegen hat Roche mit einer Avastin-Chemotherapie-Kombination in einer Phase-III-Studie bei Dickdarmkrebs in einem frühen Stadium den primären Endpunkt verfehlt.


Novartis (+1,0%) stachen ihren Lokalrivalen erneut aus. Das Unternehmen hat mit einer Phase-III-Studie für den Onbrez Breezhaler einen Erfolg erzielt und den primären Endpunkt erreicht. Allerdings wurde vor dem Wochenende bekannt, dass der Konzern den EU-Zulassungsantrag für Rasival zurückgezogen hat.


Sehr freundlich tendierten Swatch (+3,1%) und Richemont (+2,9%). Letztere wurden von BNP Paribas auf die «Key Ideas List» für Europa gesetzt. Die Titel erhalten weiterhin das Rating «Outperform». Zudem würden am morgigen Dienstag die Uhrenexporte für den Monat August publiziert, hiess es.


Sehr stark schlossen auch Nobel Biocare (+3,5%), Marktakteure sprachen von Deckungskäufen nach dem grossen Eurex-Verfall vom Freitag. Nestlé (+1,3%) profitierten von Erholungstendenzen. Merrill Lynch habe in einer Studie zum europäischen Verbrauchsgütersektor die Kaufempfehlung bekräftigt, hiess es. Syngenta gewannen 2,3%. Händler verweisen auf den gesamthaft freundlichen Sektor, der auf den fortdauernden Übernahmekampf um den kanadischen Düngemittelhersteller Potash reagierte.


Die Finanzwerte zeigten sich erholt. Credit Suisse (+1,0%) stiegen in etwa mit dem Markt, UBS (+1,8%) noch etwas deutlicher.


Nach unten ging es hingegen mit Petroplus (-2,4%). Händler verwiesen auf Spekulationen hinsichtlich einer möglichen Kapitalerhöhung durch die Raffineriebetreiberin.


Im breiten Markt sanken Orascom DH um 4,7%, nachdem das Unternehmen über eine Kapitalerhöhung von rund 185 Mio CHF informiert hat. Analysten werten jedoch als positiv, dass nun Klarheit über die Massnahme herrscht. Rieter verloren 6,8% nach einer Herabstufung durch Helvea auf «Neutral» («Buy») plus Kurszielsenkung.


Derweil gewannen Temenos 2,6%. Die Titel gehören für die Experten des US-Brokers Morgan Stanley zu den Favoriten im Sektor. (awp/mc/ps/29)

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