CH-Schluss: Gewinne beinahe eingeebnet – Novartis belasten

Der SMI fiel beinahe auf Vortagesniveau zurück. Die Veröffentlichung des über Erwarten gestiegenen Michigan-Indexes und der stabile US-Börsen-Verlauf verliehen dem Schweizer Handel dann aber im späteren Handel erneut Impulse. Belastet wurde der Markt vor allem von Novartis. Die Aktien des Pharmamultis waren am Freitagnachmittag weiter zurückgefallen und haben mittlerweile ein neues Jahrestief erreicht. Zur Begründung wird in Marktkreisen auf den bereits zweiten Rückschlag in dieser Woche für die Medikamenten-Pipeline verwiesen.

Der SMI schloss um 17.30 Uhr 0,14% höher auf 9`261,74 Stellen, der 30 Titel umfassende SLI stieg 0,28% auf 1`428,67 Zähler. Der breiter gefasste SPI kletterte bis zum Börsenschluss um 0,12% auf 7`574,38 Stellen.


Die deutlichen Kursverluste von Novartis (-1,3% auf 66,00 CHF) führte ein Händler auch darauf zurück, dass der Markt nicht allzu hohe Erwartungen in Bezug auf die nächste Woche anstehenden Halbjahrszahlen habe. Das Pharmaunternehmen `tanze auf zu vielen Hochzeiten`, diese Diversifizierung sei zur Zeit wenig gefragt. Roche (Aktie +0,2 auf 216,60 CHF), ebenfalls vor den Halbjahreszahlen, sei dagegen gut aufgestellt. Die Spezialisierung auf Krebsmedikamente erweise sich als erfolgreich; ausserdem sei das zweite Standbein des Baslers, die Diagnostik, ein zukunftsträchtiger Markt.


An der Spitze der SMI notierten zum Wochenschluss Swatch (+2,9% auf 360,00 CHF) und Richemont (+1,8% auf 76,90 CHF). Zwar hat die UBS Richemont aus der viel beachteten `European Top 20 List` gestrichen, dafür hat HSBC das Kursziel für den Titel auf 81 (78) CHF erhöht. Ausserdem sorgten Aussagen der Firmenverantwortlichen anlässlich des zweitägigen Investorenseminars in Moskau für Auftrieb.


Ebenfalls weit oben fanden sich die Bankenwerte. Die Kurse würden aber immer noch stark hinter fen früheren Höchstständen herhinken, relativierte ein Händler. Julius Bär gewannen 2,6% auf 90,00 CHF, Credit Suisse 1,0% auf 89,40 CHF und UBS 0,9% auf 73,70 CHF.


Bei den Versicherungen zeigten sich vor allem Baloise (+0,7% auf 119,80 CHF) fester. In Handelskreisen wird darauf verwiesen, dass die Gesellschaft zu 62 von den Strategen der Citigroup im Rahmen der europäischen Aktienstrategie erkorenen potenziellen Übernahmekandidaten gehört. Auch Swiss Life (+0,3% auf 376,25 CHF) wurde als mögliches Ziel einer Übernahme genannt.


Am breiten Markt hatte Ems-Chemie (+1,0%) Zahlen vorgelegt. Während der Umsatz die Erwartungen übertraf, blieben EBIDTA und EBIT leicht hinter den Prognosen zurück. Von Roll (+2,6%) wurden von der Ankündigung einer Akquistition beflügelt: der Elektroisolations-Hersteller übernimmt die John C. Dolph Company in den USA.


Auffallend entwickelten sich SHL Telemedicine (+13,1%), ohne dass fundamentale Nachrichten vorhanden wären. In Handelskreisen ist von Übernahmegerüchten oder neuen Aufträgen die Rede. Stark zeigten sich auch Newave (+8,3%).


Swisslog (-2,4%) litten dagegen unter Gewinnmitnahmen, nachdem sie am Vortag um nahezu 10% an Wert zugelegt hatten. Verluste verzeichneten unter anderem auch Barry Callebaut (-0,6%). Das Unternehmen steigt in den rasch wachsenden indischen Schokoladenmarkt ein und eröffnet im September des laufenden Jahres ein Verkaufsbüro in Mumbai. (awp/mc/ab)

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