CH-Schluss: Gewinne gehalten – Finanztitel bleiben im Fokus

Grund dafür sind die abgebröckelten Gewinne bei den Bankenwerten an den US-Börsen. Während die Standardwerte in der ersten Handelsstunde einen Teil ihrer Aufschläge behaupteten, hätten die Indizes der Technologiebörse Nasdaq ins Minus gedreht, sagte ein Händler. Demnach sei es nach den rekordverdächtigen Aufschlägen vom Vortag zu Gewinnmitnahmen gekommen. Bei Börsenschluss in Europa notiert der US-Leitindex aber wieder leicht im Plus.


Konjunkturseitig gab es am Dienstag nur wenig zu berichten. In Deutschland hat sich die Konjunkturlage gemäss ZEW-Index stärker als erwartet eingetrübt.


Der SMI schloss um 303,9 Punkte oder 5,10% höher auf 6’260,22 Stellen. Das Tageshöchst lag bei 6’408,80 Punkten. Der Swiss Leader Index (SLI) stieg um 5,33% auf 913,38 Zähler und der breite Gesamtmarkt (SPI) um 4,74% auf 5’197 Punkte.


In Europa hatten die Financials von den übers Wochenende getroffenen Rettungsmassnahmen für die Banken profitiert. Weiterer Auftrieb bekam das Sentiment aufgrund weiterer Nachrichten zur Branchenkonsolidierung.


Die grössten Aufschläge verzeichneten bei Handelsschluss die Valoren der Credit Suisse (+15,2% auf 50,50 CHF). Gemäss Händlern profitierte der Titel von den Investments der israelischen Koor und von Morgan Stanley. Das sorge für etwas Fantasie im Titel, meinte ein Marktbeobachter. Allerdings seien die Positionen wohl eher nicht strategischer Natur.


Aber auch die weiteren Finanzwerte waren gefragt. UBS haussierten 12,0% auf 21,40 CHF, ZFS 11,6% auf 250,50 CHF und Swiss Re 9,8% auf 50,30 CHF.


Nebst den Banken und den meisten Versicherern standen auch einige zyklische Aktien auf der Einkaufsliste der Investoren. Dabei fielen vor allem Holcim (+6,7% auf 77,15 CHF) auf. Aber auch Richemont (+5,7% auf 45,74 CHF) oder Adecco (+3,9% auf 44,82 CHF) waren gesucht. Deutliche Aufschläge verzeichneten zudem die Nestlé-Valoren (+5,0% auf 44,82 CHF).


Weniger stark gesucht waren derweil die eher defensiven SMI-Schwergewichte Novartis (+2,6% auf 55,10 CHF) und Roche (+0,3% auf 162,80 CHF). Anleger zeigten sich im Vorfeld der Zahlen der Tochter Genentech zurückhaltend. Die Gesellschaft publiziert nach US-Börsenschluss ihr Ergebnis des dritten Quartals.


Die einzigen Verluste verzeichneten im SMI/SLI OC Oerlikon (-2,2% auf 145,30 CHF). Grund dafür waren Befürchtungen, wonach Grossaktionär Viktor Vekselberg wegen der Finanzkrise bei seinen Beteiligungen Verschiebungen vornehmen muss.


In der zweiten Reihe wurden Micronas (+14,1%) stark gefragt. Die Halbleiterherstellerin hatte vorbörslich die Zahlen zum dritten Quartal veröffentlicht. Analysten hatten dabei mit einem Verlust gerechnet und wurden somit vom Gewinn der Gesellschaft positiv überrascht.


Eine rege Nachfrage gab es auch für die Aktien von Temenos (+15,0%). Die US-Privatbank EverBank hat sich für das T24-Modell von Temenos entschieden. Die Bankensoftwareherstellerin konnte damit den ersten Verkaufserfolg mit der neuen Partnerin Metavante in den USA feiern.


Noch besser schlossen im breiten Gesamtmarkt die Valoren von Swisslog (+22,6%) und Schlatter (+19,4%). (awp/mc/pg/34)

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