CH-Schluss: Gewinnmitnahmen drücken SMI unter 6’600 Punkte

Ausserdem schwebe die Schuldenkrise in der Eurozone weiterhin wie ein Damoklesschwert über den Märkten.


Das Schulden-Thema und eine allfällgie Finanzhilfe für Irland dürfte auch in der kommenden Woche das Geschehen an den Finanzmärkten mitprägen. In Dublin haben Experten der EU, der Europäischen Zentralbank und des Internationalen Währungsfonds IWF mit Vertretern der irischen Regierung über ein bis zu 100 Mrd EUR schweres Hilfspaket diskutiert. Derweil hat sich am Freitag die Ankündigung der People`s Bank of China, den Mindestreservesatz um 50 Basispunkte anzuheben, kaum auf die Aktienkurse ausgewirkt. Über einen solchen Schritt sei bereits seit Tagen spekuliert worden, hiess es.


Der Swiss Market Index (SMI) gab bis Börsenschluss um 0,34% auf 6`590,84 Punkte nach. Im Wochenvergleich konnte der SMI allerdings um 1,3% zulegen. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) verlor zu Wochenschluss leicht um 0,12% auf 1`032,34 und der breite Swiss Performance Index (SPI) büsste 0,23% auf 5`867,72 Punkte ein.


Insgesamt fehlte es am Freitag sowohl an wichtigen Unternehmensnachrichten als auch an börsenrelevanten US-Konjunkturdaten. Bei den Blue Chips gehörten die Banken zu den grössten Verlierern: UBS schlossen um 1,6% tiefer, Credit Suisse verloren 0,8% und Julius Bär 0,5%.


Am meisten büssten jedoch die Papiere von Lonza (-2,3%) ein. Die Titel hatten am Vortag überdurchschnittlich stark zugelegt. Die am Freitag angekündigte strategische Allianz mit dem US-Unternehmen California Peptide Research dürfte den Kurs allerdings kaum beeinflusst haben.


Nobel Biocare gaben um 1,7% nach, obwohl die Analysten von Nomura im Jahr 2011 mit einer positiven Trendwende im Dentalersatz-Markt rechnen. Die Konkurrenzpapiere von Straumann gewannen im breiten Markt dagegn 0,8% dazu.


Bei Logitech (-0,6%) wurden kritische Stimmen zur Strategie rund um «Google TV» laut. Sollte die Strategie im diesjährigen schwierigen US-Weihnachtsgeschäft floppen, würden die Titel über kurz oder lang in einen Seitwärtstrend zurückfallen, meinten Händler.


Bei den Index-Schwergewichten gaben Roche (-0,7%) einen Teil der in dieser Woche erzielten Gewinne wieder ab. Die Papiere hatten zuvor während zweier Tage als Reaktion auf das am Mittwoch kommunizierte Sparprogramm deutlich zugelegt. Novartis verloren am Freitag 0,4% und Nestlé 0,3%.


Auf der Gewinnerseite kletterten Sonova (+2,8%) weiter in die Höhe. Die Publikation der Halbjahreszahlen vom Dienstag hatte der Aktie bereits deutliche Kursgewinne beschert. Petroplus gewannen gar um 4,3% auf 9,95 CHF dazu, nachdem der Kurs zuletzt auf einen historischen Tiefststand bei 9,12 CHF gesunken war. Dies habe Schnäppchenjäger zu Käufen verleitet, hiess es.


Der Handel in Actelion (+0,8% auf 56,45 CHF) wurde weiter von Übernahmegerüchten begleitet, die Titel kletterten in der Woche um 12,3% in die Höhe. Der Mitbewerber Amgen prüfe eine Offerte zur Übernahme des Biotechnologiekonzerns, heisst es seit Tagen. Neusten Spekulationen zufolge werden die Amerikaner am Wochenende ein Gebot von 69 CHF je Aktie vorlegen.


Im breiten Markt kletterten Comet am Investorentag um 5,5% in die Höhe. Das in der Materialprüfung tätige Unternehmen hat sicht ehrgeizige Ziele gesetzt: Das Unternehmen will bis 2013 den Umsatz gegenüber 2009 auf rund 300 Mio CHF verdoppeln. Die EBITDA-Marge soll sich im gleichen Zeitraum auf rund 15% vervierfachen. Auch das Bankensoftware-Hause Temenos (Aktie -1,1%) hielt einen Investorentag ab.


Schmolz+Bickenbach rückten um 3,7% vor. Die WestLB hat das Rating auf «Buy» von zuvor «Add» erhöht. Die Titel von Airesis gewannen 3,9%. Airesis hat in den ersten neun Monaten mit der Beteiligung Le Coq Sportif den Umsatz um 12% gesteigert. Carlo Gavazzi kletterten vor der H1-Präsentation vom Dienstag gar um 7,7% in die Höhe. (awp/mc/gh/26)

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