CH-Schluss: Kaum verändert – Grossbanken gesucht

Die mit Spannung erwarteten Quartalszahlen der Finanzinstitute Goldman Sachs und Bank of America seien hierzulande gemischt aufgenommen worden und hätten nur phasenweise für höhere Kurse gesorgt. Insgesamt stützten die hiesigen Grossbankwerte dennoch den Markt.


Die Stimmung bleibt gemäss Marktbeobachtern freundlich. Die vermutlich bald umgesetzten neuen geldpolitischen Massnahmen der US-Notenbank Fed und der Bankensektor dürften die Märkte weiter beleben. Die kurzfristige Tendenz des SMI wird von Experten nach wie vor als positiv beurteilt.


Der Leitindex SMI schloss um 0,03% höher bei 6`483,52 Punkten. Der 30 Titel umfassende, aber gekappte Swiss Leader Index (SLI) verliert hingegen um 0,15% auf 1`001,95 Punkte; der breite Swiss Performance Index (SPI) sinkt um 0,04% auf 5`745,16 Punkte.


Unter den einzelnen Branchen waren vor allem Bankaktien gesucht. Pharmavaloren notierten ebenfalls etwas höher, wie auch einzelne Assekuranztitel und ausgewählte zyklische Valoren.


So gewannen die Grossbankwerte UBS (+1,7%) und CS (+1,1%) und zogen den Markt nach oben. An die Banken seien die Erwartungen der Anleger mit Blick auf die Zahlen für das dritte Quartal so gering, dass die Kurse eigentlich fast nur steigen könnten, meinte ein Händler. Julius Bär (-0,1%) gaben ihre zwischenzeitlichen Gewinne wieder ab.


Unter den Assekuranztiteln waren ZFS (+0,8%) gesucht. Die Titel profitierten davon, dass die Ratingagentur Moody`s bei der ZFS-Tochter Zurich Insurance Company eine Höherstufung prüft. Demgegenüber verloren Bâloise (-0,7%) und Swiss Re (-1,1%), teils infolge von Gewinnmitnahmen.


Grösste Gewinner bei den SMI/SLI-Titeln waren allerdings Petroplus (+2,8%). Der Titel ist mit einer Jahresperformance von derzeit -32% allerdings nach Nobel Biocare (Jahr -50%, Dienstag -3,1%) der schwächste SMI-/SLI-Wert im laufenden Jahr.


Ebenfalls gefragt waren ausgewählte zyklische Valoren wie ABB (+0,4%) oder Geberit (+0,4%). Hingegen lagen die ebenfalls konjunktursensitiven Richemont (-2,0%), Swatch (-1,4%) oder Clariant (-1,2%) im Angebot. Ebenfalls tiefer notierten die etwas weniger zyklischen Lonza (-2,3%) oder Sonova (-1,6%).


Unter den defensiven Werten schlossen Novartis (+0,2%) und Roche (+0,3%) gut gehalten. Novartis publiziert am kommenden Donnerstag die Quartalszahlen. Vor dem Quartalsausweis am kommenden Freitag verloren hingegen Nestlé (-0,6%) hingegen. Die Umsatzzahlen des weltgrössten Nahrungsmittelkonzerns dürften solide ausgefallen sein, heisst es im Markt, wobei allerdings der starke Franken klar negativ durchschlagen dürfte.


Bei Actelion (-1,4%) gingen die Gewinnmitnahmen, die am Montag angefangen haben, am Berichtstag weiter. In den beiden Wochen davor hatte das Papier nach Gerüchten um eine bevorstehende Übernahme allerdings rund 35% zugelegt.


Im breiten Markt standen die Titel des Halbleiterherstellers Micronas (+13,2%) im Fokus. Das Unternehmen hat mit den Zahlen für das dritte Quartal vor allem beim Gewinn positiv überrascht und zudem den Ausblick für das Gesamtjahr erhöht. Weiter hat auch Bossard (+0,9%) Zahlen präsentiert, und Swisslog (+1,2%) hielt einen Investorentag ab. Valiant (-8,2%) litten unter einer Rückstufung durch die Bank Vontobel.


Für Gesprächsstoff sorgte ausserdem eine Neukotierung. Das in Zug beheimatete, aber operativ vor allem aus den USA tätige Unternehmen Weatherford plant nämlich ein SIX-Listing bereits im nächsten Monat. Die Aktien des im Bereich Öl-und Gasförderservices tätigen Unternehmens könnten – wie das bereits vor ein paar Monaten bei Transocean der Fall war – schon bald in den SMI-Index aufgenommen werden. (awp/mc/ps/27)

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